Hmm, bloß weil sie nicht als nach dem Diktat des Marktes ausrichtet und findet, dass das, was Geld verdient, auch Recht hat? Ich würde die Kritik, dass so mancher Sci-Fi-Filmplot nicht wirklich originell ist, durchaus für bedenkenswert halten.
Das hat wenig mit dem Markt zu tun. Der Artikel ist einfach Unsinn. Und zwar sehr offensichtlich an einigen Stellen, ich quote mich mal durch;
die Auorin schreibt;
Denn was sich nicht erneuerte, sind die recht einfach gestrickten Geschichten, die sich seit dem ersten Kinofilm immer wiederholen. Da gibt es meist den mental labilen Erzbösewicht, der mit dem jeweiligen Kapitän der "Enterprise" noch eine Rechnung offen hat - oder auch mit Spock, dazu die Superwaffe, die Bedrohung für die Föderation, die Erde, die Galaxie und so weiter und so fort. Ab und an wird die stolze "Enterprise" zu Schrott verabeitet.
Dieses Muster wurde in Star Trek aber seit 1986 nicht mehr durchbrochen, danach kamen das böse Gottwesen, General Chang, Soran, die Borg-Queen, Ruafo, Shinzon und Nero. Und wenn man mal die zwei Sonden aus TMP und ST IV als "Bösewichte" akzeptiert wurde das Muster sogar in keinem Film durchbrochen.
Was ist daran nun so neu das diese Muster sich wiederholen?
die Auorin schreibt;
: Schwache Stories bei SF-Filmen sind immer mehr die Regel.
Im Vergleich zu wann? Zu den 50er und 60er als Pulp-Sci Fi Streifen die Regel waren? Den 70er als es noch noch trashiger wurde? Selbst wenn man die 80er als Hoch-Zeit für Sci Fi bezeichnen möchte, soviel herausragendes an Stories war da auch nicht...
Und hier ausgrechnet Star Trek und Star Wars heranzuziehen ist... fast schon grotesk. Selbst wenn man Star Trek (TOS) mal auf Kinoniveau vergleichen will, was kaum Sinn macht so wird man zugeben müssen das auf jede herausragende Story/Folge zwei Mittelmässige und eine schlechte kommen. Und Star Wars als Beispiel für eine starke Story heranzuziehen ist lächerlich. Also da kann man der Autorin nur …. eine sehr merkwürdige Sichtweise attestieren.
die Auorin schreibt;
Gibt es überhaupt noch ein Zielpublikum für die großen Weltraum-Epen und wenn ja, wo sind die Geschichten, die begeistern, die im Gedächtnis bleiben und ein Eigenleben entwickeln?
Gut, die Umkehrfrage wäre dann welche Sci Fi Filme denn durch ihre „Geschichte“ bestochen haben. Blade Runner? Super. Aber schon Alien hat eine so simple Story.... simpler geht’s kaum noch. Star Wars? Geklärt. Back to the Future? Ja... ok, aber dafür auch keine reine Sci Fi. Dune (Film).. so komplex ist der auch nicht. Terminator? Huhh... auf keinen Fall, zu Actionlastig. XD
Ich frage mich echt welche Filme oder gar Weltraum-Epen sie hier meint.
Zumal sie sich selber widerspricht: Gerade die simplen Stories bleiben eher im gedächtnis, nicht unbedingt die verzwickten. Star Trek XI kann man in zwei Sätzen sinnig zusammenfassen, 2001 wohl eher nicht. XD
die Auorin schreibt;
John Carter hätte der erste Film einer neuen Weltraum-Saga werden können. Der auf der Pulp-Serie von R.R: Burroughs basierende Streifen hatte alle Zutaten: einen charismatischen, gebrochenen Helden, eine schöne, mutige Prinzessin, eine exotische Welt voll phantastischer Kreaturen.
Echt? Ja? Diese Groschenhefte sind das was die Autorin als Sci Fi Stories haben will... also sorry, aber die Ideen und der Stil von John Carter rangieren auf Flash Gordon Niveau. Und auch hier geht der... Satz ziemlich krude Wege: Oben wollte die Autorin noch gute Stories... hier reichen schon charismatischer Held, eine Prinzessin und Aliens. OK, dass sie damit dann Star Wars für super befindet wundert nicht mehr.... aber ne gute Geschichte macht das bei weitem nicht.
die Auorin schreibt;
Doch "John Carter" wurde von einem Regisseur gemeuchelt, der noch nie mit echten Darstellern gearbeitet hatte und es nicht schaffte, Emotionen zu transportieren - ja, auch Weltraum-Epen brauchen Emotionen, und nicht das, was Disney darunter versteht.
Ähm ja, mal angenommen die Emotionen wären da gewesen... dann hat John Carter immer noch ne 08/15 Story. OO
die Auorin schreibt;
.. in den vergangenen Jahren mutierte der Science-Fiction-Film immer mehr zur SciFi-Action...
Die Behauptung würde ich gerne mal hinterfragen. Also soweit ich zurückgehe, waren Sci Fi und Action schon immer kombiniert, mit wenigen Ausnahmen. Die Spitze des Eisberges bilden da nur Terminator, Aliens, Total Recall, Judge Dredd und einige mehr. Selbst in den 70er gab es diesen Trend schon, man denke nur an die Affen Sequels.
Eigentlich ist sogar genau das Gegenteil der Fall, ruhige Sci Fi Filme sind oft keine Science Fiction mehr (Siehe "Stalker", "Solaris", "Fahrenheit 451") oder wenn doch keine Filme mehr ("2001") sonder Philosophielektionen. Diese Sci Fi Segment ist aber im Filmbereich seit jeher die Ausnahme gewesen. Nicht die Regel.
die Auorin schreibt;
Früher waren die Fans die Eingeweihten, für sie wurden die Star-Trek-Kinofilme gemacht, quasi als Belohnung für treue Dienste.
Ach das ist eine bestenfalls *hust* fragwürdige Behauptung. Die Filme wurden als Belohnung für Fans gemacht? Sehr uneigennützig. Und zudem nicht wahr, jeder Reboot, von TMP über First Contact bis eben zu zu Star Trek XI hat um neue Zuschauer gekämpft und versucht neue Zielgruppen zu erschliessen, und dabei sind jedesmal „alte“ Elemente hinten runter gefallen. Und Nemesis ist ZB so ein bescheidener Film geworden weil man auf die Bedürfnisse der Fans kaum eingegangen ist... sondern Star Trek einfach „Düster“ machen wollte, in der Hoffnung das bringt Zuschauer.
die Auorin schreibt;
Persönlich wünsche ich mir, dass die großen Weltraum-Epen zwischen Glitzervampiren, großfüßigen Zwergen und flachbrüstiger SciFi-Action eine Renaissance erleben - so viel ist mir jetzt klar geworden, nachdem ich eben eine kleine Zeitreise auf der Enterprise gemacht habe. Und eines weiß ich mit Sicherheit: Nicht einmal hundert Rennbesen Marke Nimbus 2000 wiegen einen schnittigen Millenium-Falken auf.
Das ist am Ende das Fazit der Autorin... und damit ist eigentlich eines klar (und sehr frei nach Spock zitiert); "die Auorin weiß nur das sie etwas will, aber wie soviele, weiss sie einfach nicht was." Ein schnittiges Schiff macht noch keinen guten Film,... eine gute Story allein auch nicht... eine Prinzessin und fremde Aliens ebenso nicht. Der Artikel verläuft hier im Sand. Die Autorin könnte genausogut schreiben sie will den "Charme" oder die "Magie" der alten Filme wieder haben (Ich glaube das trifft es eh am besten). Die lagen aber auch nie in der Story oder dem Raumschiffdesign.
Und genau das ist die Stelle an de rich mich hinstellen kann und sagen das ich auch gerne wieder solche Filme wie Lawrence von Arabien sehen würde. Aber die werden seit 50 Jahren nicht mehr gedreht. Warum weiss ich nicht. Aber es ist so. Das Kino ist, und ich glaube das muss man realisieren, auch der Zeit unterworfen... nicht zu jeder Zeit werden auch die Filme gedreht die man selber mag oder gerne sehen würde. Schlimmstenfalls wächst man sogar raus... wenn man älter wird.
Man kann diese neueren Filme dann als Seelenlos brandmarken oder meinen ihne fehle die Magie. Alles zulässig. Aber eben auch (nur) ein sehr individuelles Empfinden.