Man käme so auch weg von den idealisierten Alleskönnern, die erfahrenen Sternenflottenoffiziere aus TNG und DS9 (mit einigen Fehlern, die ich hier mal übersehe).
Das stimmt, das wäre schon ein lohnenswertes Vorhaben.
Nur habe ich ein ganz grundsätzliches Problem mit Akademie-Geschichten: Sie sind sehr auf ein ganz bestimmtes Umfeld begrenzt. Irgendwann werden einem die plausiblen Ausnahmesituationen ausgehen, in denen die Protagonisten (a) im Weltraum neues erfahren dürfen und (b) am Puls der Zeit sind was die Entscheidungen und Erlebnisse angeht. Sprich: Kadetten bekommen nur sehr wenig wichtiges zu tun und verbringen die meiste Zeit nicht bei der Erforschung von Neuem, sondern beim Erlernen des nötigen wissens. Das ist alles andere als schlecht, aber das Faszinierendste an der SciFi bleiben für mich die "Wunder des Universums".
Wer weiß. ICH sitze in dreißig oder vierzig Jahren vielleicht auch auf der Veranda und beschwere mich über die Jugend. "Guckt euch mal an, was die für hässliche Hüte tragen! Zu MEINER Zeit hatten die noch eine breite Krempe! Pack!" 
Wie hat mein Lateindozent mal so nett mit einem Augenzwinkern gesagt:
"Seit Jahrtausenden regt sich die ältere Generation über die junge auf. Das ist einfach so. Und das schlimmste daran: Sie hatten immer recht damit"

Ich meine, Star Trek und Anspruch... naja.
Meine Lieblingsfolge von TOS dreht sich darum das eine Alienfrau, die leicht bekleidet ist versucht Kirk, McCoy und Sulu durch Handauflegen zu töten.
Na die TOS-Folge ist natürlich wirklich ein Highlight

Star Trek und Anspruch - das ist ein eigentartiges Thema. Schaut man sich viele Folgen quer durch die Serien an, kommt man nicht zwangsläufig auf diese Verbindung (um es mal vorsichtig auszudrücken

). Dennich glaube ich nicht, dass es ein reiner Mythos ist. Es ist schon merkwürdig, dass diese Verbindung immer wieder herausgestrichen wird.
Kurz darauf lief die Folge wo Q die Enterprise mit den Borg bekannt macht... eigentlich eine sehr gute Folge, die sowohl Q gut darstellt als auch die beste Star Trek TNG Spezies einführt. Dennoch ist auch die Folge ... durchwachsen. Am Anfang entführt Q Picard von der Enterprise... es folgen langweilige Dialoge und der Versuch Qs Mitglied in der Crew von Picard zu werden (lächerlich und vorhersehbar). Dann treffen Q und Guinan aufeinander... was als Art Treffen der Jedi gezeigt wird. Guinan nimmt eine Art K(r)ampfkranich Haltung ein... gegenüber einen Wesen wie Q? Und am schlimmsten: Als man dann auf die Borg triff... schneiden die Borg mal eben nen Stück aus der Enterprise raus. 18 Leute sterben. Daraufhin sprengt Picard mit den Phasern(!) ein gutes Stück des Borgkubus weg... stellt aber fest das dieser sich regeniert. Und was macht die Enterprise? Statt abzuhauen mit Warp 9,9999 ... liegen die fröhlich vor dem Kubus und gucken erstmal zu, wie der sich repariert.
Ja gut, die Folge hat hier vielleicht die ein oder andere Schwäche.
Aber ich bin der Ansicht, dass Du bei der Beschreibung den mMn wichtigsten Teil der Folge unterschlägst: Am Ende muss Picard die Unzulänglichkeit eingestehen - dieser Ansatz hat mich bei der Folge sehr überzeugt, weil das sozusagen nicht die einfache Lösung ist (wie eine technische Wunderlösung à la VOY oder "Wir kämpfen bis zum Schluss" à la DS9).
Und viele Folgen praktisch aller ST-Serien bieten ähnlich Aussagekräftiges an.
Und selbst wenn es in ST noch nicht viel Anspruch gab, wäre es doch nicht verkehrt, einer neuen Serien diesen Ansatz mit auf den Weg zu geben

(Die Kommunikation mit einer fremden Lebensform in TMP und die politischen Verwicklungen von DS9 sind schon deutlichst komplexer als die einfache "Ethikproblem der Woche" Plots von TNG.)
Wobei ich Komplexität nicht unbedingt mit Anspruch gleichsetzen würde.