Ich glaube das Problem ist hier ein bisschen die Quadrantenteilung. Man hat das Gefühl, die Milchstraße schon recht gut zu kennen, zu gut, obwohl das ein riesiger Bereich ist. Und dennoch kommt es inzwischen so rüber, als sei die Föderation und der umliegende Raum bereits erforscht, was die Möglichkeiten auch wieder etwas einschränkt.
Das stimmt. Spätestens ab der dritten TNG-Staffel war für mich das Gefühl, man sei in einer "wilden", unbekannten Umgebung mehr oder weniger verloren gegangen. Ob das an der Zunahme von "politischen" Folgen rund um die Klingonen etwa lag? Das eine fundiertere Geographie in ST Einzug gehalten hat, kann aber auch eine große Rolle gespielt haben. So paradox das klingt: Aber dadurch, dass die Informationen mehr und auch "vernünftiger" wurden - eine Infrastruktur etabliert schien -, gab es auch mehr Regeln, die wenigstens gefühlt einengten. In TOS war alles noch etwas chaotisch, (wie im wilden Westen

). Da hat man sich doch nicht gewundert, wenn an der einen Ecke plötzlich wieder Klingonen mitmischten, die Enterprise umgekehrt plötzlich mal wieder mutterseelenallein im All zu agieren schien.
Wobei ich mir auch hier wieder einen guten Mix wünschen würde aus Einzelepisoden und übergreifenden Handlungsbögen. DS9 hat das schon genau richtig gemacht. Enterprise war am Ende auch auf dem richtigen Weg mit locker zusammenhängenden Einzelepisoden und Mehrteilern (auch wenn unsere Meinung hier wohl wieder auseinandergeht)
Den DS9-Weg, Geschichten weiter zu erzählen, fand ich an sich auch nicht schlecht. Und das Prinzip der Mehrteiler aus der letzten ENT-Staffel war grundsätzlich auch überzeugend (auch wenn ich finde, dass die Geschichten selbst ein wenig überschätzt werden und man auch einzelnen Folgen in so einem Bogen angemerkt hat, dass sie nur ein Füller, ein Bindeglied waren).
Zum Glück bin ich so ein optimist, da bleibt die Diskussion anstrenge- äh... interessant. 

Denn wozu sich die Arbeit machen, das von Klischees und Anti-Klischees (Krieger-Klingonen, wie ab TNG gang und gäbe, und Anwalt-Klingonen, wie in ENT vorgeführt) gesättigte Bild zu korrigieren? Da müsste man ein Konzept, eine Spezies, schon sehr in sein Herz geschlossen haben, um sich diese Mühe zu machen, denn den Sinn der Übung sehe ich fast nicht. Denn mit welchem Ergebnis? Differenziertere Klingonen, so könnte man ketzerisch sagen, sind schließlich auch gar keine Klingonen mehr
Wir haben sehr viele Interpretationen der Klingonen gesehen, von den hinterhältigen in TOS, den Shakespear-liebhabenden in einem der Filme und eben diese auf Ehre getrimmten Rocker in TNG, VOY und DS9. Das letzte Bild hat Überhand genommen. Da könnte man wieder Arbeit reinstecken, um sie komplexer udn wieder interessant zu machen. Darin liegt die Übung. Und bei den anderen Spezies... da meine ich halt; warum soll man sich etwas total neues ausdenken, wenn es lauter unbeschriebene Blätter gibt? Die Rigelianer beispielsweise. Offenbar ein Gründungsmitglied der Föderation. Wir kennen ihr Gesicht, aber wir wissen so gut wie absolut gar nichts über sie. Soll man doch DENEN mal einen Hintergrund verpassen. Mir wäre es wirklich lieb, wenn man sich auf eine kleinere Zahl an Völkern beschränken würde, in die man dafür dann aber auch eine Menge Arbeit steckt, statt sich dauernd irgendwelche Vagina-Gesichter, die man nie wieder sehen wird, aus der Rippe zu leihern. Da soll man doch lieber bei dem bleiben was man hat, was etabliert ist, und ordentlich Stoff für sammeln.
Das würde wirklich fremde Aliens dann auch wieder zu etwas besonderem machen.
Auch wenn ich es ein wenig anders ausgedrückt hätte

, da sind wir genau einer Meinung.
Ich fände es nicht schlecht, wenn Außerirdische wieder zu etwas besonderem würden!
Hmm, bei den Klingonen bleibe ich skeptisch, weil ich einfach nicht den Nutzen darin sehe, sie komplexer zu machen. Ich glaube nicht, dass sie so interessanter werden können. Wir kennen die Kultur schon zu gut; Überraschungen, gut, die könnte es immer geben. Das könnte aber auch dem bisher etablierten Bild widersprechen.
Ein Problem ist glaube ich, dass es eine Art von ST-Spezies gibt, die schlicht und ergreifend zu Menschen werden würde, machte man sie vielschichtiger, komplexer - zu Menschen mit all ihren Fähigkeiten, Widersprüchen, Stärken und Schwächen, wie wir sie seit Jahrhunderten kennen und wie sie - interessanter Weise - für eine zukünftige Menschheit gar nicht mehr gelten müssten. Das könnte zu der paradoxen Situation führen, dass die Menschheit sich so zivilisiert und harmonisch aufführt (so à la TNG-Einstieg), dass sich der heutige Fernsehzuschauer mehr mit differenzierten Außerirdischen als mit dieser Menschheit identifizieren kann

Stimmt, von diesem Typen habe ich auch schon gehört. Ich finde der hat ganz tolle Ideen. Und gut aussehen tut er! Zum Glück ist er nicht so selbstverliebt, wie man oft meint. 

Naja, für ne neue Serie wäre ich auch zu haben, aber dann schon im neuen Trek Universum. Jetzt haben die schon eins geschaffen, dann kann man es auch benutzen.
Ist das das beste Argument zugunsten des JJA-Universums? Dass es jetzt nun einmal da ist???

Dennoch denke ich, man sieht es an dem Serien die heutzutage so laufen, wird das wieder einheitsbrei. 08/15 Stories, eine Frau die etwas Hautenges trägt, Action in jeder Folge und überhaupt.
Mit dem JJA-Universum, so würde ich befürchten, steigt die Wahrscheinlichkeit für so etwas aber eher noch. Die schöne Apple-Optik mag anziehend wirken, aber die Erzählweise im JJA-Universum ist schon recht plakativ, um es mal positiv auszudrücken.
Man sollte mit Zeitlichen Abstand wieder im Original Universum anssetzen, gerne mit neuer Erzählweise.
Nur meine Bedinungen stehen nach wie vor fest was heißt: Keine noch so kleine Einbindung von diesem Hipster Trek, was auch Hobus mit einschließt ( Ausnahme hierbei wäre aber, wenn es dazu dient den Nonsens für Null und Nichtig zu erklären ). Ich weis einige werden da Aufstöhnen, aber da bleibe ich in dieser Angelegenheit tausendmal Konservativer wie ein Tea Party Mitglied.
Amen
