Jetzt habe ich den Kinobesuch auch hinter mich gebracht und das Setting war eigentlich kaum zu schlagen: or Filmbeginn kam ein Trailer für "Jurassic Park" in 3D, nach dem Abspann erklang Nickelbacks "How you remind me" im Kinosaal
Ach ja, und dazwischen war ja auch noch ein Film!
Die eindeutig gute Nachricht ist, dass "ID" meiner Meinung nach deutlich besser als ST:XI ist (auch wenn dazu nicht sooo viel nötig war).
Es geht schon einmal damit los, dass der Film handwerklich einigermaßen ordentlich ist; das heißt für mich in erster Linie einmal, dass die Einzelszenen für mich jetzt wenigstens mal in einem relativ sinnvollen Zusammenhang stehen, auch wenn es weiterhin ein paar Schwächen gibt.
Alles in allem, das als vorweggenommenes Fazit, hatte ich den Eindruck, dass der Film bemüht ist, den ein oder anderen angesprochenen Aspekt zwar nicht eingehender zu beleuchten, ihn aber dennoch ernster und auch Star Trek-typischer zu behandeln. Am bedeutsamsten fand ich hier den Umgang mit Gefühlen, denn wo in ST:XI Gefühle benutzt wurden, um eine Person bloßzustellen, waren sie hier Ausdruck von Menschlichkeit.
Das Tempo des Film bleibt freilich dessen ungeachtet recht hoch, von wenigen Hauptcharakteren abgesehen bleibt die Figurenzeichnung so oberflächlich, dass ihre Handlungen und ihre Motive nicht nachvollziehbar sind. Einige Fragen bleiben entweder unbeantwortet, andere (zum Beispiel Storysprünge) werden so hektisch erklärt, dass sie damit entweder übertünchen sollen, dass es gar keine guten Antworten gibt, oder dass man sich für solche wirklichen Inhalte (im Gegensatz zu Effekten) schlicht keine Zeit nehmen will.
Ich weiß nicht recht warum - wahrscheinlich aufgrund der angesprochenen Ernsthaftigkeit in Relation zum Vorgängerfilm -, aber irgendwie bin ich mit einem positiven Gefühl aus "ID" gegangen - vielleicht schaffe ich den Selbstbetrug ja doch, mir einzureden, ein paar Indizien sprächen dafür, die Entwicklung könne in die richtige Richtung gehen.
Mal ein paar Worte zu den Figuren:
KirkEinige Kirk-Szenen haben mir durchaus gut gefallen. Der Film bleibt schon mal unentschlossen, aber in einigen Moment darf die Figur wirklich mal etwas besonders sein und verlässt hier auch die simplen Grenzen eines Helden-Stereotyps. So darf Kirk schließlich Fehler zugeben und auch noch seine Emotionen, seine "Schwäche" artikulieren, wenn er in der Maschienenraumsszene bekennt, Angst zu haben. Sowas fand ich überzeugend. Diesen Kirk zu sehen, ist angenehm, weil er die anderen gewohnten Attribute ja nicht einbüßt.
SpockVielleicht bin ich voreingenommen, weil Quinto mMn in seiner Rolle einfach die Ausstrahlung fehlte (dank derer Nimoy aus der vielleicht nicht ganz leichten Figur etwas herausholte), aber ich hatte den Eindruck, er sei gar nicht mal so extrem häufig vorgekommen. Klar, er war öfter "da", aber irgendwie nicht präsent. Je mehr ich darüber nachdenke, desto mehr finde ich, dass Quinto eine Fehlbesetzung ist. So oberflächlich das klingt, aber es geht schon einmal damit los, dass seine Gesichtszüge viel zu weich sind. Aber es ist halt schon ein Unterschied, ob man in sein Gesicht blickt oder in das von, was weiß ich, 90 Prozent der Vulkanierdarstellern in ENT mit kantigem Kinn und schmaler Nase.
Die beste Szenen dieses Spocks waren die, in denen er über seinen ganz eigenen Bezug zu Gefühlen sprach, auch das fand ich eigentlich alles in allem überzeugend. Der Bruch - ein Vulkanier redet und zeigt seine Gefühle - wirkte sich für mich nicht so tragisch aus, zum einen weil Spock ja Halbvulkanier ist, vor allem aber zum anderen, weil gerade dann, wenn ein angeblich emotionsarmes Wesen etwas derartiges mitteilt, die Bedeutung stärker vor Augen tritt. Natürlich ist das hoch ambivalent, wenn man von Vulkaniern anderes gewohnt, aber bei mir setzt eben jetzt die Altersmilde ein
Scotty, Uhura, Chekov, Sulu und McCoyDie Nebendarsteller bekommen gut zu tun. Ich habe mich sehr darüber gefreut, dass praktisch jeder häufig im Bild war und eigentlich auch einen echten Beitrag zu den Missionen leisten durfte. Scotty hat eine herausragende Rolle, seine Interaktion mit Kirk ist relativ vielschichtig, denn er ist mehr als nur Untergebener, sondern Ingenieur mit eigener Meinung und darüber hinaus auch deutlich mehr auf freundschaftlicher Ebene mit Kirk verbunden als all die anderen, in diesem Film ja eigentlich sogar mehr als McCoy!
Uhura bekommt auch ihre Aufgaben, ihre Rolle beim Fang Khans ist einigermaßen bemerkswert (wenngleich es das hier schon auch wieder die eigenartigen "Tricks" der Autoren zutage fördert: Unmöglich, jemanden hochzubeamen, aber an die richtige Stelle runterzubeamen, geht immer). Ansonsten darf sie freillich hauptsächlich einfach "mitgehen".
Von Chekov heißt es oft, er sei in diesem Film vollständig zur Witzfigur geworden. Ja, das ist nicht wirklich verkehrt, und besonders viel zu tun bekommt er letztlich auch nicht (obwohl er gegen Ende ja immerhin noch mal tatkräftig Kirk und Scotty rettet, auch wenn wir das Ende dieser Aktion nicht wirklich sehen
). Will man wohlwollend auf diese Figur blicken, fällt aber auch auf, wie verantwortsvoll sie agiert: Den neuen Position als Chefingenieur - Kirk wollte hier wohl jemanden, der ihm (praktisch rein räumlich) nahe steht, befördern; so ein Verhalten hat er wohl von Pike gelernt
- nimmt er ja sehr ernst, selbst dann, wenn ihm nichts angelastet werden kann. Interessanter Weise ist er damit quasi das Gegenteil von Kirk, der es ja in der Neuauflage mit Dingen wie Verantwortung nicht derart eng sieht - oder zumindest sah.
Sulus Auftritt war auch nicht schlecht, wobei ich seinen Einsatz als stellvertretenden Captain nicht überbewerten möchte. Das ist nur eine kleine Szene, in der er sozusagen einen einfachen Satz abliest. Da hatte es "Captain Chekov" zu Koenig-Zeiten in ST:V schwieriger, denn der musste wirklich mit dem Bösewicht interagieren.
McCoy kam ziemlich zu kurz. Ein paar ironische, sarkastische Sprüche - sehr schön natürlich der Anfang, als er Kirk fragte, ob dieser wirklich auf alles gleich schießen müsse - können wirkliche Interaktionen nicht wett machen. Immerhin darf er am Ende nochmal richtig den Mediziner mimen. Aber ein wenig mehr von einem Trio Kirk, Spock, McCoy hätte ich mir schon gewünscht - nicht, weil ich finde, es müsse alles so wie in der Ur-Serie sein, aber die Freundschaft der drei hatte wirklich auch einen Sinn.
Khan (Cumberbatch)Unverständlich bleiben mir die positiven Reviews zu Harrison / Khan bzw. Cumberbatch. Ich will nicht sagen, dass er ein schlechter Schauspieler ist (das ist Bana auch nicht gewesen), aber seine Figur und die Art, wie sie (von ihm) präsentiert wurde, hat mir überhaupt nicht gefallen. Das "Böse-sein" dieser Figur erschöpft sich in den Rachephantasien, die im Grunde noch dünner sind als die von weiland Nero: Wo Nero noch zornig sein konnte, weil er den Tod praktisch aller Romulaner ansehen musste, ist Khans Motiv merkwürdiger, denn seinen Leuten muss ja gar nicht erst etwas passieren. Auch lernen wir den Charakter gar nicht richtig kennen; eine emotionale Nähe kann man da nicht aufbauen: Er mordet so ein wenig vor sich hin und erzählt uns später, dass Marcus ihn und seine Kumpel aufgetaut hat, um sie dann für seine Zwecke einzusetzen. Die Sympathielenkung hat da in meiner Wahrnehmung nicht geklappt. Nicht mal so richtig hassen konnte ich, und das, obwohl man sich mit der Pike-Sterbeszene durchaus Mühe gegeben hat. Aber Khan ist einfach nicht richtig greifbar.
Dass das der Fall ist, muss ich auch Cumberbatch ankreiden. Er hat mich auch nicht überzeugt. Klar, im Theater wäre sein Minenspiel genial gewesen, da hätte noch jeder in der dreißigsten Reihe mitbekommen, dass er gerade die Zähne fletscht. Aber im Kino war das Overacting par excellance! Das Auftreten war mir auch nicht nur zu übertrieben, sondern auch irgendwie, hmm, "beschränkt". Sowohl optisch als auch klanglich (ich kenne nur die deutschen Synchro) gab es mMn einen deutlichen Mangel an Bandbreite, denn fast alles, was Khan so von sich gab, wirkte wahlweise zornig oder blasiert (und über so eine geringe darstellerische Range im Ausdruck verfügt praktisch jeder). Wie gesagt, ich halte Cumberbatch nicht für einen schlechten Schauspieler, muss aber auch zugeben, dass ich gar nicht groß kenne; gut, auf der anderen Seite bin ich dann durch andere bzw. früheren Rollen wie die als Sherlock Holmes dadurch auch nicht vorgeprägt und übertrage seine Leistungen in anderen Formaten nicht auf das, was er in "ID" abgeliefert hat. Das war jedenfalls enttäuschend; ein beachtenswerter Bösewicht war er für mich definitiv nicht.
Admiral Marcus (Weller)Die Figur ist im Grunde ein mindestens ebenso schwacher Bösewicht wie Khan: Seine Handlungen überzeugen hinten und vorne nicht. Auch Wellers darstellerische Leistung reicht irgendwie nicht aus, um mir die Figur im Gedächtnis präsent zu halten.
Carol Marcus (Eve)Ich mag Alice Eve, natürlich weil sie attraktiv ist. Die günstigste Rolle im Film hat sie nicht abbekommen, aber ein paar gute Momente sind dabei. Jedenfalls ist Eve recht ausdrucksstark, etwa, wenn sie - wohl ein guter Einfall von JJA - (halt vor allem mit einem besonderen, joah, sozusagen "wehleidigen" Gesichtsausdruck) über die Brücke eiert, um dem Beamen zu entgehen, oder wenn Khan ihren Vater tötet. Na ja, möglich, dass sie im nächsten Film noch mehr zu tun bekommt.
Der Plot der Reihe nach:Der Einstieg ist schön gemacht. Mir gefiel da sehr viel und das beginnt schon bei der unpräteniösen Optik der Außerirdischen. Gut gestaltet ist mMn auch der Übergang zum eigentlichen Vorspann - schön pointiert!
Auch der weitere Verlauf ist deswegen schön zu sehen, weil die Szenen hier wenigstens einigermaßen in einem kausalen Zusammenhang stehen. Grundsätzlich ist sogar verständlich, warum Pike Kirk als ersten Offizier haben wollte, glaubt er doch an die Fähigkeiten Kirks und könnte ihn so kontrollieren. Dass der Tod Pikes Kirk dann wieder in die Führugsrolle spühlt, macht das ganze natürich etwas lächerlich, wobei Kirk ja offensichtlich dazugelernt hat. Also hier ist die Entwicklung an sich nicht schlecht.
Dann sind wir natürlich wieder beim Motiv der Rache... Aber das ist alles in allem schon okay, weil der Film schon hin und wieder bekundet, das Setting vom elften ST-Film nicht wiederholen zu wollen.
Natürlich ist es ärgerlich, dass die Reise ausgerechnet nach Kronos führt! Im Grunde hat Khan Marcus damit ja den größten Gefallen erwiesen, so als sei das gar kein Zufall. Merkwürdig... Schleierhaft bleibt, warum Marcus Kirk die Torpedos mitgibt, es sei denn, er glaubt an eine unglaubliche Zerstörungskraft dieser Projektile und dass man mit ihnen gleich jetzt, bei der Jagd auf Khan, die Klingonen ziemlich schwächen kann. Na ja. Dass sich Khan gefangen nehmen lässt, war immerhin einigermaßen originell, wobei das dann natürlich keine Überraschungen übrig ließ. Allgemein fand ich "ST:ID" hier sehr konventionell, weil generell nicht wirklich etwas überraschendes passiert: Scotty ist auf der "Vengeance"? In den Projektilen sind Menschen versteckt? Kirk stirbt nicht? Drei von noch vielen Beispiele mehr, wo man von der Entwicklung, die der Plot nimmt, nicht gerade überrascht wird - und das sage ich, obwohl ich mich bei solchen Dingen oft selten naiv anstelle!
Dass Marcus mal eben die "Enterprise" opfern will, fördert die Glaubwürdigkeit der Figur nicht gerade.
Der Absturz der "Vengeance" ist ein Kapitel für sich. Ohne weitere "Aufschlüsselung" (Szenen, die die Folgen des Absturzes thematisieren, "fühlbar" werden lassen) ist das ganze fast nur als leerer Schauwert im Film (à la "Boah ey, da rammt das Ding Alcatraz weg!"). Gerade bei den Amerikanern mit ihrem 9/11 wirkt das befremdlich, denn es reduziert eine Katastrophe auf die Effekthascherei eines Spezialeffekts.
Wirklich erfrischend ist, dass Khan nicht getötet wurde und dafür ist der Film nur explizit zu loben.
Die Botschaft des FilmsAbermals spielt die Rache eine große Rolle, aber ich bin der Meinung, dass dieses Motiv hier anders bearbeitet wird. Interessanter Weise gelingt ausgerechnet den als Hitzkopf präsentierten Kirk, woran (er und) Spock im letzten Film noch scheiterte(n), nämlich nicht der Blutrache zu verfallen. Spock wollte, dass Nero getötet wird, Spock wollte auch, dass Khan stirbt, aber Kirk hat anders entschieden (auch wenn er sich natürlich ordentlich an Harrison abreagierte). Das zeigt einmal mehr, dass Spocks Rationalität und Logik scheinbar nur dadurch aufrecht erhalten werden kann, wenn er in bestimmten Situationen Ventile findet, bei denen er dann ins andere Extrem fällt?
Dass Kirks Rede am Ende nicht bloß Geschwätz ist, zeigt gerade der Umstand, dass Khan nicht getötet wurde.
Einzelheiten zur Produktion:Die
Sets haben mir ziemlich gut gefallen: Ich mag es, wie die Erde dargestellt wird, etwas mit dieses gigantischen Türmen, dunstig am Horizont auf dem Land. Gut, manche Straßenzüge kann man natürlich nicht gerade als verfremdet ansehen, aber okay. Auch die anderen Sets sind häufig gut anzusehen: Die Gefängniszelle oder der Planetoid, auf dem McCoy und Marcus die Waffe entschärfen wollen, etwa. Der Maschienenraum - der "zweite Maschienenraum"? - war nicht ganz so mein fall. Gut, man sieht den Geräten an, dass es sich hier um einen mächtigen Reaktor handelt, aber ansonsten fehlt mir da oft die Klarheit.
Der
Musik kann man gut zuhören, das neue ST ist durchaus melodisch. Ansonsten ist mir aber nicht viel aufgefallen, was ja auch nicht das beste Zeichen ist. Ich musste mir den Abspann komplett anhören, um das ruhigere Thema wieder im Ohr zu haben.
Die restliche
Ausstattung ist im großen und ganzen okay, nur kann ich nicht behaupten, dass sie auf mich besonders inspirierend gewirkt hätte. Die neuen Klingonenschiffe sind nicht uninteressant, wirken jedenfalls höchst wild. Die "Vengeance" ist alles andere als eine Schönheit; die neuen Sternenflottenschiffe sehen auch gerne mal unproportioniert aus. Das fiel mir auf wieder bei der "Enterprise" auf: Die Gondeln stehen einfach viel zu nah aneinander.
Der
Humor... nun... also ich muss jedenfalls mal festhalten, dass das Kinopublikum in der Vorstellung, die ich besucht habe, äußerst zurückhaltend mit Gelächter war. Über den ganzen Film habe ich zwei, drei kleinere Lacher gehört; ein mögliches, wenn auch nicht repräsentatives Indiz dafür, dass die simplen Mainstream-Albernheiten nicht mehr so zünden? Ein paar Stellen waren aber gerade deswegen vielleicht auch ganz angenehm, weil man über sie schmunzeln konnte, ohne vom Gelächter des Saals vorgegaukelt zu bekommen, man sei gerade Zeuge eines enorm lustigen Schenkelklopfers geworden.
Der
3D-Effekt war ganz nett anzuschauen. Ich hatte ja die Befürchtung, dass ich mich ob der visuellen Effekte, hastigen Schnitte und wackeligen Kameras dann wirklich im Kino übergeben muss. Aber ganz so schlimm war es letztlich dann Gott sei Dank nicht. Was man so zu sehen bekommt, ist in Ordnung, vor allem natürlich Khans und Kirks Flug durch das Trümmerfeld war nett anzusehen. Die restliche
Optik war nicht überraschend, wobei ich fand, dass die lens flaires hier noch exzessiver eingesetzt wurden als im letzten Film. Genial wäre es gewesen, wenn JJA und seine Leute sie nicht einfach nur so des Aussehens wegen eingesetzt, sondern sich wirklich etwas dabei gedacht hätten: Es gibt ja die Szene auf der Brücke, in der Marcus mit ihrem Vater redet. Dabei ist ihr Gesicht formatfüllend zu sehen - und praktisch über die ganze Dauer dieser Einstellung liegt ein breiter blauer Lichtstrahl über ihrem Hals, als werde ihr symbolisch die Kehle durchgeschnitten. "Leider" kam Dr. Marcus nicht ums Leben, obwohl eine sinnhafte Verwendung des lens flaire-Effekts genau dieses Schicksal "vorverbildlicht" hätte.
Und, Mensch, haben an diesem Film viele Leute mitgearbeitet
Allein die Anzahl an digital artists! John Eaves war immerhin auch wieder mit von der Partie.
Allgemeine Einzelheiten:Die
Anspielungen empfand ich eher als unangenehm, weil sie eben ziemlich seelenlos waren. Gut, ein Tribble auf dem Operationstisch, das ist okay. Aber dass einfach irgendwelche Namen ins Spiel geworfen wurden, ist doch Nonsense! Was soll mir Marcus' Anspielung auf Christine Chapel sagen? Ein Nicht-Fan geht darüber hinweg, ein Fan hat einen zu festgelegten Kontext zu diesem Namen, als dass die Belangsloskeit der neuen Verwendung etwas auslösen würde.
Der
Krieg mit den Klingonen scheint im Übrigen nicht stattgefunden zu haben - etwas, das Marcus' Verhalten noch weniger nachvollziehbar, noch irrationaler erscheinen lässt. Am Ende des Films hält Kirk jedenfalls eine Rede, aus der hervorgeht, dass ein Jahr vergangen ist, und es wirkt nicht gerade so, als habe man mit ihnen in der Zwischenzeit nie wieder was zu tun bekommen.
Sexismus wurde dem Film ja in Bezug auf die Unterwäsche-Szene von Marcus vorgeworfen. Klar, das war überflüssig, aber das ist eben das Niveau, das in einem Blockbuster grundsätzlich vorherrscht.
Joa, soviel für den Moment. Ein wenig rätsel ich selber noch darüber, warum ich "ID" nicht so schlecht fand, obwohl er einige Fehler macht. Altersmilde wie gesagt, aber vielleicht gibt sich das in den nächsten Tagen auch wieder
Der nächste Film sollte unbedingt etwas anderes werden als "Krach-Bumm".
[...]
Ein richtig großes Abenteuer in den Tiefen des Alls wäre mal wieder angebracht, in dem auch wieder eine Prise der Ideale von Star Trek herausgestellt wird.
Nicht im übermaß, aber gänzlich drauf verzichten, möchte ich nicht.
Die Sehnsucht nacht einer abenteuerlichen Reise ist wieder groß geworden.
Mal weniger Schlacht wäre nett und ich denke - so sehr wie man Abrams in den letzten Jahren (auch vor Star Trek XI) über den grünen Klee gelobt hat - kann man das von ihm verlangen und es ist auch machbar, dass ihm selbst damit eine gute, unterhaltsame Geschichte gelingt.
Ich bin auch der Ansicht, dass ein wenig Entdeckergeist und Abenteuerlust schön wäre, aber da habe ich inzwischen nicht mehr viel Hoffnung, einfach weil sich niemand für einen Kino genau das trauen würde: Es stimmt da schon, dass von jetzt 12 ST-Filmen nur 2 ohne Feind auskamen und da würde ich nicht gerade anfangen, Nummer drei von JJA zu erwarten. Aber der Eindruck, den "ID" hinterlassen hat, ist bei mir gar nicht so schlecht, vielleicht überrascht er uns das nächste Mal ja mit einem Film, der vielleicht zwar einen Bösewicht hat, aber dessen Bekämpfung nicht alles an Inhalt darstellt...
Von dem Anspruch, das beste Star Trek Movie aller Zeiten zu sein, ist „Into Darkness“ trotzdem Lichtjahre entfernt. Ehrlich gesagt, gefiel mir sogar ST 11 besser – und das will schon etwas heißen . Man kann gegen das Abrams-Reboot sagen was man will – trotzdem war ST 11 frisch und witzig und hat die Balance zwischen Action, Charakterzeichnung, Humor und Drama m.E. besser gemeistert als sein Nachfolger.
Ich teile Deine Wahrnehmung, dass "ID" viel auf Effekte setzt und die Zerstörungsorgien sind schon auffällig.
Aber ST:XI war nur deswegen frisch, weil er vor "ID" in die Kinos kam. Und die Charakterzeichnung in ST:XI empfand ich als schlechten Witz, weil die Figuren fast durch die Bank oberflächlich oder unglaubwürdig waren.
2) Charakterentwicklung nicht immer positiv sein muss.
Hätte Spock tatsächlich gewusst, was er tut, müsste er nicht sein Alter Ego anrufen (m.E. nichts weiter als ein durchsichtiger Vorwand für einen komplett überflüssigen Gastauftritt von Leonard Nimoy). Dass der alte Spock nichts Konkretes über die Zukunft verraten wird, war zu erwarten.
Aber das ist leider nicht das einzige Mal, wo die Logik das Vulkaniers vorübergehend aussetzt. Unser besonnenes Spitzohr mutiert gegen Ende zu einer Kreuzung aus Rambo und Hulk, der härter zuschlägt, als sein Captain. Damit dürfte das zivilisatorische Erbe Vulkans endgültig im Schwarzen Loch verschwunden sein .
Stimmt, Spock entwickelt sich schon in eine merkwürdige Richtung. In meinem Review sehe ich das ja so ein wenig als Pendeln zwischen den Extremen, was dann besondern unangenehm auffällt, wenn man diesen Spock mit den Vulkaniern der Vergangenheit vergleicht.
An sich würde ich Dir mit dem "zivilisatorischen Erbe" recht geben, aber irgendwie überzeugt mich "ID" mehr als der Vorgängerfilm, der mich in dem Punkt, als es um Gefühle und die Frage mit dem richtigen Umgang mit Nero schlicht anwiderte. Beides wird hier (mehr oder weniger) anders gehandhabt: Trauer wird nicht mehr dazu benutzt, eine Figur zu diskreditieren und Khan überlebt den Film. Allerdings muss ich mir das schon immer wieder vor Augen halten, der Film hinterlässt durch prägende Actionszenen natürlich einen anderen Eindruck.
Kirk bringt es in seiner Rede zum Schluss auf den Punkt: Da draußen gibt es immer jemanden, der uns ans Fell möchte – und diese Bedrohungen abzuwehren, ruft manchmal unsere schlimmsten Seiten wach.
Aus meiner Sicht der einzige Moment, wo der Film wirklich Tiefgang zeigt.
Der zwölfte Star Trek Streifen befindet sich damit voll im Zeitgeist: Es geht – spätestens seit dem 11. September – schon lange nicht mehr um Ideale oder die Vorstellungen von einer besseren Zukunft, sondern um die Abwehr von Befrohungen. Darum, dass wir so hart werden müssen, wie die bösen Jungs da draußen, wenn wir überleben wollen.
Wobei ich - ja eben auch durch den Ausblick, den das Ende erlaubt - aus Kirks Rede auch herausgehört zu haben glaube, dass er so ein wenig die Abkehr von dieser Härte fordert. Klar, im nächsten Film muss das leider nicht bedeuten, dass uns die Kämpfe erspart bleiben, aber irgendwie hatte ich halt schon für "ID" schlimmeres erwartet und deswegen bin ich wohl so optimistisch.
Nein, wegen der Klingonen. Er meinte, dass der Krieg mit denen nicht nur unausweichlich is, sondern bereits begonnen hat, da sie schon angefangen haben Welten zu annektieren (zumindest darauf geht der Comic näher ein). Ich... fand das etwas verschenkt. Die ganze Sequenz mit den Klingonen hätte man sich sparen können, denn eigentlich reicht das Auftauchen der ungeheuer starken Narada aus dem letzten Film schon aus, um in einem Admiral den Wunsch nach Militarisierung der Flotte zu wecken. Die Klingonen hätte es dazu nicht gebraucht. Sonderlich verkehrt sind sie als Grundlage aber auch nicht, immerhin waren sie in TOS die Gegner!
Tortzdem scheint diese klingonische Bedrohung eben nicht akut zu sein. Wir spüren jedenfalls den ganzen Film über nichts davon. Selbst als die Klingonen das menschliche Landungsteam auf ihrem eigenen Heimatplaneten aufgreifen, zerstören sie ihr Schiff nicht einfach oder töten sie gleich, sondern hören ihnen erst einmal eine Weile zu (auch wenn sie dann freilich böse werden
). Wie geschrieben: Noch ein Jahr nach diesen Ereignissen ist von Krieg mit den Klingonen nicht die Rede.
Die "Narada" könnte man natürlich als Aufrüstungsgrund nehmen, aber auch das lässt Admiral Marcus nicht weniger weltfern erscheinen, immerhin handelte es sich ja um ein Schiff aus der fernen Zukunft, und dass das überlegen ist, sollte ja nicht so verwunderlich sein.
Unsere Helden kämpfen aber wenigstens genau gegen diese Einstellung und verhindern letztendlich die Militarisierung der Flotte. Ich sah in dem Film eine Kritik an die Drohnen-Politik der Amerikaner (Terroristen aus der Ferne wegbomben und ohne Prozess verschwinden lassen). Sowohl Scotty, Spock, als auch später Kirk (Und Carol Marcus) haben sich dagegen entschieden und das richtige getan. Es werden schon interessante Fragen aufgeworfen - wie geht man mit gestellten Terroristen um. Gerade in Hinblick auf die Boston-Attentate so aktuell wie nie. In den meisten anderen Filmen geht es eher darum, den Bösewicht aufzuhalten - egal wie. In "Into Darkness" dient das als Auftakt. Das... ist zwar alles recht seicht vorgetragen - auf die ein oder andere Action-Sequenz hätte ich gerne verzichtet, damit man das Thema vertiefen kann -, aber der Film bietet dennoch mehr "Trek" als sein Vorgänger.
Das sehe ich ganz genauso!
Stimmt, auf diese ständigen Verweise auf das alte Trek könnte ich auch gut verzichten :/
Zumal diese Verweise halt auch so beliebig eingestreut werden, dass man sie gar nicht recht als Hommage auffassen kann.
Die Ausgehuniformen, das Grau ist noch eine Sache, aber diese Mützen dazu……was war das? Sternenflotte im „Nord Korea Style“? Es passte einfach nicht.
Ja, diese Uniformen sind wirklich gruselig!
Die Klingonen. Das Aussehen erinnert eher an Mr T, der sich als solcher verkleidet, aber nicht auf seinen Goldschmuck verzichten wollte.
Irgendwie fand ich die Klingongen gar nicht mal soooo schlecht; ich weiß gar nicht recht warum. Aber ihre Ausstrahlung ähnelt der der Nero-Romulaner.
Der Film war sicher keine Offenbarung aber bis jetzt würde ich ihn unter den besseren Filmen der Reihe einordnen - übrigens vor seinem "Vorbildfilm", den ich eh nie sonderlich gut leiden konnte. Und vieles was mir den Vorbildfilm verhagelt (Antagonist, Umgang mit Kirks Sterblichkeit), macht Into Darkness trotz des bescheuerten Titels aus meiner Sicht einfach besser.
Darüber habe ich auch ein wenig nachgedacht (und ST:II lief ja unlängst auf arte, sodass ich den Vergleich etwas auffrischen konnte). Nach TMP war "Der Zorn des Khan" schon wirklich so etwas wie ein Zugeständnis an das Publikum, das Action sehen wollte und besonders gut hat das dem Film nicht getan, der daraus auch in erste Linie die Umsetzung von Rachephantasien gemacht hat. Kirks Umgang mit dem Tod ist in ST:II natürlich wirklich ein anderer, aber das ist glaube ich wirklich eine Sache des Alters.
Kein Meisterwerk, aber ein ordentlicher Film, auch und gerade für das Star Trek-Franchise.
Was ich übrigens extrem ironisch fand:
Ausgerechnet JJA und sein Team bekommt die wohl treffendste Betrachtung der Obersten Direktive seit dem Ende von TNG hin.
Gratuliere. Hätt' ich echt nicht kommen gesehen.
So wenig ich das erwartet hätte, aber mein Eindruck von "ID" geht wirklich auch genau in diese Richtung.
Kirk stibt, und Spock versucht nun Kahns Blut zu bekommen, um ihn damit wiederzubeleben. WTF, da sind noch rund siebzig andere Augments in verwahrung, denen man das Blut abzapfen kann.
Dass fand ich auch merkwürdig. Als McCoy sagte "Sofort her mit einer der Kältekapseln" dachte ich, er wäre auf die Idee gekommen, einen der anderen "Wundermänner" aufzutauen, um ihm das rettende Blut abzuzapfen.
Ob Khan wohl als Häuptling der einzige mit "Wunderblut" ist
In der Tat sehr merkwürdig, aber ich möchte nicht wissen, was mit Khan passiert wäre, wenn man ihn nicht noch gebraucht hätte, denn trotz meines wohlwollenden Blicks auf "ID" fürchte ich, das Script hätte ihn dann nicht überleben lassen.
und ja der Bösewicht ist Khan, einer der im Tiefschlaf gefunden wurde von der Föderation und vom Admiral Marcus als Killermaschine missbraucht als Agent für "Section 31" und deswegen schwört John Harrison der sich später als Khan entpuppt Rache an die Menschheit. Und was wollte der Admiral, er wollte einfach nur einen Krieg anzetteln zwischen der Föderation und der Klingonen
Es hat dem Film auch wirklich in keiner Weise gut getan, dass uns das mal eben so 'erzählt' wurde. Harrison / Khan muss man (das bedeutet Kirk und in unseren Fall natürlich auch: wir als Kinozuschauer) ja erstmal gar nichts glauben. Die Präsentation war auch alles andere als Empathie-auslösend. Eigentlich war Khans Geschichte schlicht zu unglaublich, wobei das JJA und sein Autorenteam das wohl anders sehen
Cumterbatch hat nicht die Klasse von Montalbahn als Khan, er wirkt eher wie ein Geistesgestörter Magersüchtiger Phsycho, den man nur den namen Khan gab, weil er ja bis jetzt der Beste Gegner von Kirk war, man bedient sich viel aus Star Trek2.
Das halte ich für einen sehr interessanten Aspekt und ich glaube, da ist viel Wahres dran.
Adalbert Stifter wird ja manchmal vorgeworfen, er hätte keine guten Charaktere schreiben können, aber ein literaturwissenschaftliche Theorie ist die, dass er Figuren über einen Roman hinaus beschrieben hätte, in dem er vollkommen unterschiedlichen Charakteren in vollkommen unterschiedlichen Geschichten dieselben Namen verpasst hat.
Ein klein wenig könnte das hier genauso funktionieren: Die "alten Fans" kennen Khan, nicht nur aus ST:II, sondern auch noch aus der Serie und bringen damit ein ganzes Bündel an Begebenheiten mit, in denen Khan beleuchtet wurde. Leicht kann es da geschehen, dass man diese alten Elemente in den neuen Cumberbatch-Khan hineininterpretiert, sie ihm sozusagen mitgibt. Für sich genommen ist Khan in diesem Film aber mMn höchst oberflächlich.
Und ja,das waren Trekkies die sich nach dem Kino über Themen wie Klingonen und STO unterhalten haben.
Also wenn es hier immer nach Charaktermomenten geschrieen wird; diese Trekkies (ich schätze sie alle so mitte 20) wollten das nicht sehen. Die wollten Action.
Na ja, es dürfte wohl außer Frage stehen, dass "Trekkies" keine homogene Truppe sind. Da gibt es natürlich auch viele Strömungen, viele unterschiedliche Meinungen. Das Alter dürfte da schon mal eine Rolle spielen. Und wenn ich lese, dass STO ein Gesprächsthema war, dann bestätigt mich das in meiner Einschätzung (die natürlich gar nicht sehr tiefgehend sein kann), dass deren Bezug zu ST von vornherein ein anderer war als von den Leuten, die in den 60gern oder 80gern zu Anhängern der Serie wurden, denn STO hat meiner Wahrnehmung nach auch nur durch die Verwendung bestimmter Namen und Designs was mit Star Trek zu tun (oder irre ich mich etwa, wenn ich annehme, im Spiel drehe es sich viel darum, Schlachten zu schlagen?).
b) Ricardo Montalban
Seit der Film raus ist, wird... Montalban über den grünen Klee gelobt. Warum ist mir nicht so ganz klar. Seine Darstellung des Khan war gut, sie war überzeugend, an manchen Stellen vielleicht überzogen, alles in allem aber ein sehr guter, bis hervorragender Bösewicht. Aber so wie man manche Kritiken die den „alten“ Khan preisen liest, kommt einem Montalban plötzlich vor wie der Godfather of Evil.
Sorry, seh ich nicht so. Seine Performance hatte deutliche Schwächen. Zum einen das er zu Überspitzung neigt, zum anderen das Khan eigentlich nur an zwei Orten zu sehen ist und dort auch nur redet (Planet, Brücke) und zum dritten das der gealterte Khan von seiner Agilität die er als genetischer Supermann mitbringen sollte, nichts mehr hatte. Also ja, Montalbans Khan... sicher ein Superleistung... aber zu dem Überbösewicht und Darstellerischer Superleistung wo ihn einige nun hinstilisieren, sorry – seh ich nicht. Ich habe mir mal versucht Montalban in einem der neueren Filme vorzustellen. Ich vermute man hätte seine Darstellung als zu gestelzt und theatralisch und zu statisch angekreidet.
Ich persönlich habe ja die Theorie, dass die so derartig positive Darstellung von Montalban nicht nur ein Votum für ihn, sondern zu weiten Teilen auch eines gegen den Cumberbatch-Khan ist.
Dessen Möglichkeiten, sich im Film zu zeigen, lassen auch nicht viel zu. Dass der Montalban-Khan in ST:II sauer ist, ist für uns als Zuschauer irgendwie verständlich, weil wir "Space seed" im Kopf haben und damit auch die ruhigeren Khan-Momente kennen und zusaätzlich auch noch den zeitlichen Sprung (vom stolzen Inder, zum gebrochen Alten) eindrücklich visualisiert bekommen. Bei Montalban denke ich eben schon an eine bestimmte darstellerische Bandbreite von Ausdrücken (aber eben auch, weil ich den Montalban-Khan nicht nur aus ST:II kenne). Mir war der Cumberbatch-Khan zu plump, zu uncharismatisch.
Wohin die Reise geht war schon hier klar als man einen Vulkan mithilfe der „kalten Fusion“sbombe lahmlegte. Das Kalte Fusion primär Energie erzeugt und keine Kälte... nun ja. Ab da war jedenfalls klar wo der Wissenschaftliche Anspruch hängt (eben auf TOS Niveau).
Zudem, und wenn ich nicht total schief geguckt habe und Kirk aufmerksam wäre, hätte er schon was merken müssen: Wenn ich nämlich richtig geschaut habe steht in Markus „Ahnenreihe“ der Schiff sein Dreadnought schon mit dabei... Kirk scheint die Schiffe sogar kurz zu betrachten, ihm fällt aber nix auf.
Hmm, ja, darüber habe ich auch kurz nachgedacht, aber sind wir ehrlich: Was hätte Kirk schon tun sollen, nachdem ihm dieses für ihn neue Schiff aufgefallen war?
Was sie allerdings aus ihrem Planeten gemacht haben, der wie ne riesige unbewohnte Schrotthalde wirkt... da bin ich etwas ratlos. Schon allein der Gedanke das Khan da in einer „verlassenen“ Provinz haust, ist befremdlich. Warum er sich überhaupt bis dahin zurückgezogen hat... bleibt ein Rätsel.
Hmm, weil er hoffte, dass ihn dorthin niemand verfolgen würde? Dämlich ist das ganze aber schon
Dass eine verlassene Provinz, nun, "unaufgeräumt" ist, fand ich aber nicht soooo überraschend. Eher schon, dass sich dort (Zitat Spock) "Strukturen bewegen". Das war sehr gezwungen, um die ID:4-Szene auch hier hinzubekommen.
Die Hintergrundstory ruiniert dann allerdings wieder einiges... warum zB Admiral Marcus einen 300jährigen, frisch aufgetauten Khan damit beauftragt Waffen und Raumschiffe für ihn zu konzipieren... ähm ja. Das ist in etwa so als würde man Galileo Galilei. bitten nen aktuellen hochmodernen Flugplatz zu entwerfen. Auch das Khan sein Leute in Torpedos versteckt... ist ja nett, aber.... wie blöd ist Adm. Marcus das er nicht merkt das die Genetischen Superman weniger werden? Und vor allem; warum gibt er ausgerechnet Kirk alle Torpedos? Das er 72 Torpedos auf Khan feuert ist ja wohl ausgeschlossen. So aber gibt er sein einziges Druckmittel weg.
Ja also diese ganze Khan/Marcus-Geschichte bleibt sinnfrei, egal wie man es dreht oder wendet.
Den Überblick über Khans Gefolgsleute scheint wirklich niemand zu haben, auch Khan selbst ja nicht. BTW: War von Khan eigentlich jeglicher Sprengstoff aus den Torpedos befreit worden?
Zur Motivation Marcus' Kirk die Torpedos mitzugeben: Vielleicht hoffte er, die Klingonen schon entscheidend geschwächt zu haben, wenn Kirk die Wunderwaffen auf den Planeten feuert? Keine Ahnung!
Nun, Admiral Marcus taucht auch umgehend mit seinem Superdreadnought auf. Das ist eine der größten Kuriositäten... Die gesamte Handlung bis hierher ist eigentlich sehr dicht gepackt. Enterprise bricht nach Kronos auf, Kronos, zurück... wenn ich das richtig verstanden habe, findet das alles innerhalb weniger Stunden statt. Wie Adm Marcus da bereits mit seinem Superdreadnought, der bei Scotty eben noch in der Werft lag vor Ort sein kann... ist mir rätselhaft. Kirk weigert sich hier Khan auszuliefern. Moralisch einwandfrei aber... nicht so klug. Ich frage mich was passiert wäre, wenn er Khan einfach übergeben hätte. Immerhin war Khan zumindest für den Anschlag verantwortlich – und damit in jedem Fall ein Verbrecher.
Als der Name - "Dreadnought" - genannt wurde, machte ich im Geiste
Na ja, Subtilität ist nicht gerade JJAs Stärke.
Khan auszuliefern, hätte wohl nichts gebracht, Marcus behauptet jedenfalls später, er hätte die "Enterprise" so oder so zerstört. Gut, vielleicht hätte er Khan, wenn er ihn gehabt hätte, noch zu weiteren Nettigkeiten benutzt, aber so richtig entscheidend dürfte das nicht sein.
Nix für ungut, wenn jemand den Film nicht mag, kann ich das absolut verstehen und es ist auch schade. Aber diese Sätze, von Wegen das Ende der Welt, die haben einfach soooo nen Bart. Und brennende Hefte zu posten, finde ich auch grenzwertig. Brennende Euderion-Plakate will sicher auch keiner sehen.
Hier sehe ich es genauso wie Star und das liegt nicht daran, dass ich "ID" nicht negativ beurteile; JJA hat mit ST:XI einen sehr schlechten Film abgeliefert und letztlich verstehe ich auch diejenigen, die ein entsprechendes Urteil auch dem neuesten Machwerk geben, aber vor übertriebenen Reaktionen sollte man sich wohl trotzdem hüten können.
Ironischerweise ist dann aber ausgrechnet DeForest Kelley im TNG Piloten aufgetreten.
Hmm, und warum hat er das dann gemacht. Hoffentlich doch wohl nicht nur des Geldes wegen?
* uuuund der Gastauftritt von Leonard Nimoy. Das Cameo wird oft als überflüssig bezeichnet. Ist es aber nicht. Spock hätte sonst wohl kaum die Vorbereitungen mit den Torpedos getroffen. Dadurch das Spock Sen. also einen Hinweis auf Kahns Skrupellosigkeit gibt, hilft er Spock jr. erst auf die Sprünge sich vorzubreiten. Eigentlich rettet er ihm mit dem Hinweis den Hintern.
Na ja, also ehrlich... Khan ist in "ID" ein Terrorist, der nicht davor zurückschreckt, Leute zu töten, die er überhaupt nicht kennt. Muss man in so einem Fall wirklich sein älteres Ich anrufen, um zu fragen, ob so eine Person viele Skrupel haben wird? Ich fand es ziemlich lächerlich, dass Spock Spock erst erklären musste, dass Khan tatsächlich gefährlich ist.
Und quasi direkt im Anschluss kam dann das, was mich schon in den Trailern gefreut hatte: Eine Aufarbeitung von Kirks Selbstüberschätzung, die ich mir schon im letzten Film angeschnitten gewünscht hätte. Pikes Tirade entspricht so ziemlich 1:1 meiner Ansicht nach dem Ansehen des ersten Films und es hat mich sehr gefreut zu sehen, dass hier nachgebessert wurde. Vor allem bekam ich hier den Eindruck, dass Kirk in Pike mittlerweile so etwas wie einen Vaterersatz-Mentor sieht und der Anschiss ihn wirklich trifft.
Stimmt, das fand ich auch gut. Ich erinnere mich jetzt aber nicht mehr genau: Gab es bei Pike auch eine Selbsteinschätzung? Immerhin hat er Kirk ja damals viel zu schnell zu seinem Stellvertreter gemacht und hat eine (wenn auch geringe) Mitschuld daran, dass ein unreifer Bursche zum Captain wurde.
Dass Kirk an der Stelle eine letzte, eigentlich dumme Tat begeht (ja, er hätte sich einen Strahlenschutzanzug besorgen sollen) fügt sich sehr gut in seine Charakterentwicklung ein. Anstatt über eine andere Lösung nachzudenken, tut er das wofür er vorher kritisiert wurde, er handelt impulsiv und ungeachtet aller Konsequenzen. Aber dieses Mal bringt er sein Schiff und seine Crew damit nicht in Gefahr, sondern rettet sie - gewissermaßen die Umkehrung dessen, was Pike ihm in seinem Anschiss prophezeit hatte.
Ich weiß nicht, ob man das als unbedachte Handlung sehen darf (auch, weil ich nicht sicher bin, ob ein einfacher Strahlenschutzanzug da wirklich besonders viel geholfen hätte): Kirk hat sich ja gut überlegt, was er hier macht und ich glaube auch, dass er um die Konsequenzen wusste.
Leider wirken die Planeten und Sonnen im Abspann, von dem ich beim ersten Mal voll begeistert war, in 3D ziemlich künstlich und unrealistisch .
Ich glaube, diese Himmelskörper waren im ersten wie im zweiten JJA-ST-Film auch nur dazu angedacht, "trashig" zu wirken; das hängt schon mal damit zusammen, dass sie viel, viel zu nah aneinender stehen.
Warum der Film in der zweiten Hälfte deutlich abstürzt, hat für mich drei Gründe: Admiral Marcus, Khan und Spock.
Letzterer mausert sich leider schon sehr früh zum Unsympathen der Crew. Dass er Kirk seinem Vorgesetzten gegenüber in die Pfanne haut, nachdem dieser ihm das Leben gerettet hat, wirkt nicht nur unfair, sondern auch unnötig: Schließlich wurde er nicht direkt gefragt und damit auch nicht gezwungen, zu lügen.
Na ja, das fand ich nicht so schlimm: Spock musste eben einen Bericht schreiben und er verfasste ihn nach den Begebenheiten, die sich eben nun mal zugetragen haben.
Wie unstimmig seine Charakterentwicklung und sein Verhältnis zu Kirk tatsächlich dargestellt wird, offenbart sich allerdings erst nach Kirks "Tod". Ein Vulkanier muss wirklich etwas ganz Extremes erfahren, bevor sein Kohlinar zusammenbricht - aber Spocks und Kirks Freundschaft scheint dafür nicht tief genug, geht kaum über ein Dienstverhältnis hinaus und Differenzen gibt es zwischen den beiden auch jede Menge.
Da teile ich Deine Meinung: Ich habe immer noch viel zu wenig gesehen, um wirklich zu verstehen, warum Spock und Kirk jetzt wirklich Freunde sein sollten! ST:XI war in Bezug auf die Begründung ihrer Freundschaft eigentlich ein schlechter Witz und "ID" hat auch zu wenig Anlässe geboten, um hier etwas zu finden, was ihre freundschaftliche Verbindung erklären könnte. Aber vielleicht ist das sozusagen in der off-screen-time passiert, so ähnlich wie bei Scotty und Kirk..?
Dennoch gefällt mir die Darstellung von Cumbercatch, unabhängig des aussehens, sehr gut. Hier merkt man die Überlegenheit Khans durchaus. Diesen Khan traue ich auch zu, dass er eine Archäologin verführt um an sein Ziel zu kommen. Also sehr viel näher am "Space Speed" Khan als am TWOK Khan der mehr besessen als weiterentwickelt war.
Hmm, da haben wir verschiedene Filme gesehen, glaube ich irgendwie. Nicht, dass man die Überlegenheit Khans in TOS richtig gemerkt hätte, aber beim Cumberbatch-Khan habe ich davon auch nicht viel gespürt. Gut, er kann höher springen als andere und steckt in Prügeleien auch mehr ein, aber das war es schon.