Original von ulimann644
Der Ausschnitt aus Teil 4 liest sich prima ( auch wenn da ein wenig kräftig auf die patriotische Pauke gehauen wird - Die Gefahr besteht hier ein zu einseitiges Feindbild aufzubauen )
Wenn du Teil 3 liest, wirst du dieses Gefühl ganz schnell wieder los, kann ich dir versichern!!!
Und die \"patriotische Pauke\" lässt sich manchmal nicht vermeiden, wenn man eine bajoranische Ich-Erzählerin hat.
Original von ulimann644
Dass Nerys hier auftaucht, und man etwas aus ihrer Jugend erfährt kommt mir gerade gelegen... 
Nerys & Co. sind erst mal nur Cameo-Figuren.
Mal sehn, was ich noch mit ihnen anfange.
Original von ulimann644
Der Witz war nicht schlecht, auch wenn ich meine den schon mal in einer etwas anderen Version gehört zu haben...
Es gibt auch eine Variante mit Männern und Frauen

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Original von ulimann644
Bei dem neuen Gul habe ich das Gefühl, dass der schon in Band 3 etwas anstellen wird ??
Weiß ich noch nicht.
Aber vielleicht kommt dir der Name aus Defender bekannt vor

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Original von ulimann644
Die Szene im Schnee kommt sehr schön rüber - da friert man mit ( wird vorher erklärt warum die Handschuhe nass waren ?? )
Noch mehr Nitpicking geht nicht
Keine Ahnung. Die Szene ist total aus dem Zusammenhang gerissen, denn eigentlch schreibe ich ja Teil 3

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Also, Leseprobe aus 3 Teil

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Der nächste Tag begann wie jeder andere: mit Hitze, Hektik, schlechtem Essen, dreckigem Wasser und Gesprächen über den nächsten Kampfeinsatz. Wir lebten im Augenblick, ohne einen Gedanken an die Vergangenheit oder Zukunft zu verschwenden. Und in diesem Augenblick gehörte unsere gesamte Aufmerksamkeit den Waffen, die wir reinigen und durchchecken mussten. Unsere Erinnerungen und Träume waren nichts weiter als ein Hintergrundrauschen, so etwas wie das Summen des allgegenwärtigen Ungeziefers.
„Wenn wir das nächste Cardie-Schiff ausweiden, nehmen wir aber gleich ein paar Dosen Insektenspray mit!“ knurrte Yarath. Mit verbissener Miene schlug sie eine Stechfliege breit, die sich schon so voll gesogen hatte, dass das Blut in alle Richtungen spritzte.
„Insektenspray? Blödsinn!“ konterte Branqo. „Hier gibt’s nur eine Sorte Blutsauger, nämlich die mit den Schuppen! Gegen die braucht man ein Spray – nicht gegen so harmlose kleine Fliegen!“
„Dich lassen sie ja auch in Ruhe“, stellte ich klar.
„Na, ist doch wahr!“ schimpfte Branqo unbeirrt weiter. „Mistviecher sind das, Ungeziefer ... fressen uns alles weg, so wie die Heuschrecken von Kressari ... Unsere Frauen sind schon ganz abgemagert, das ist wirklich nicht mehr schön ...“
„Hört, hört, da haben wir die grausamste Folge des cardassianischen Terrors: Die Frauen sind zu mager!“ spottete Yarath.
„Ich hab eben gern die Arme voll“, verteidigte sich Branqo.
„Na, dafür lohnt es sich doch zu kämpfen!“ Gabor lächelte verschmitzt.
Ich drehte mich zu Talis um, denn er war schon den ganzen Tag ungewöhnlich still. Seine Augen wirkten glasig und er schrubbte mit mechanischen Bewegungen sein Phasergewehr. Unter der Sonnenbräune war sein Gesicht fahl, sein Teint glich gebackenem Käse.
„Talis?“
Keine Reaktion.
Ich stieß ihn sanft an. „Alles in Ordnung?“
„Ja, klar“, antwortete er abwesend.
„So siehst du aber nicht aus!“ gab ich zurück und wühlte in meiner Ausrüstung nach dem medizinischen Scanner.
„Lass mal, das wird schon wieder“, wehrte er ab und versuchte zu lächeln.
Ich ignorierte sein Protestgegrummel und aktivierte den Scanner.
Als ich einen Blick auf die Anzeige warf, rutschte mir kurz das Herz in den Magen. „Achtunddreißig Komma fünf“, las ich mit spröder Stimme vor.
Yarath sog die Luft scharf ein, Gabor presste die Zähne zusammen, Branqo fluchte leise. Arem runzelte die Stirn.
Als ich einen Blick auf die Anzeige warf, rutschte mir kurz das Herz in den Magen. „Achtunddreißig Komma fünf“, las ich mit spröder Stimme vor.
„Himmel, nun regt euch mal nicht künstlich auf“, murmelte Talis. „Ich hatte schon höheres Fieber und hab sogar noch gekämpft, als ...“
„Als das letzte Mal jemand Fieber hatte, gab es zwei Tage später eine Beerdigung!“ unterbrach ich ihn hart.
Die Erinnerung an Nira tat noch immer weh. Sie war eine so enge Freundin gewesen, eine Frau, die sich mit Leib und Seele der Freiheit Bajors verschrieben hatte.
„Ilana hat recht“, pflichtete Gabor mir bei.
Yarath packte den widerstrebenden Talis beim Arm und schleppte ihn entschlossen ab.
„Richtig, du Superheld! Du kriegst jetzt schöne kühle Wadenwickel und Jumja-Tee und bleibst so lange im Bett, bis du dich wieder wie ein Mann anfühlst, und nicht wie ein Backofen!“
„Yarath, du brauchst mich nicht zu stützen. Ich kann laufen! Ich mache mir meine Wadenwickel selbst! Und diesen scheußliche Tee ...“
„Wirst du brav trinken – selbst wenn ich dich mit geladenem Phaser dazu zwingen muss.“
„Du genießt das richtig, nicht wahr? Aber vergiss nicht, dass du es mit einem waschechten Sohn der Antagiras zu tun hast!“ Er versuchte, all seine Männlichkeit und Adelswürde in diese zwei schlichten Sätze zu legen, aber seine Stimme klang wie eine schlecht geölte Motorsäge.
Meine Finger wurden ganz klamm. Plötzlich konnte ich an nichts anderes mehr denken als Niras starren, leblosen Körper: wie ich eines Tages neben ihr aufgewacht war und nicht begreifen wollte, dass sie nicht mehr atmen, nie wieder mit mir sprechen würde ...
„Nicht schon wieder!“ betete ich. „Bitte nicht schon wieder!“
Gabor umarmte mich behutsam und da wurde mir klar, dass ich laut gesprochen hatte. „Es kommt sicher alles in Ordnung“, erklärte er zuversichtlich und drückte mir einen Kuss auf die Stirn. „Die Propheten lieben Talis – das kannst du glauben! Er ist sogar schon aus dem Maul einer hungrigen Riesen-Rastipure entwischt und hat dabei nur einen kleinen Zeh verloren.“
„Wenn er da mal nicht heftig übertrieben hat“, murmelte ich.
Talis war dafür berüchtigt, seine Abenteuer gern mit etwas Dichtung auszuschmücken. Wer ihn gut kannte, wusste allerdings ganz genau, wann er seiner Fantasie freien Lauf ließ, denn dann pflegte er, ironisch zu blinzeln. Wahrscheinlich liebte er es einfach, die Leute zu schockieren – wenigstens ab und zu.
Es war wohl nicht leicht, eine Freundin zu haben, die so abgebrüht war, wie Yarath.
Dessen ungeachtet fügte ich lauter und nachdrücklicher hinzu: „Vielleicht hat er diesmal nicht soviel Glück. Was willst du also tun? Seine Pflege den Propheten überlassen?“
Gabor löste sich von mir und zog die Stirn in Falten. Hatte er etwa Angst, die Propheten würden wegen meines spöttischen Tonfalls beleidigt sein? Aber dann begriff ich, dass seine wahre Sorge Talis galt. Unsere medizinischen Vorräte waren schon seit Tagen aufgebraucht und nun mussten wir auch noch unseren tragbaren Replikator entsorgen.
Ausgerechnet jetzt musste einer von uns krank werden!
Ich durchschaute Gabor. Sein Optimismus war oft nur gespielt. Gut gespielt, aber nichtsdestotrotz vorgetäuscht.
„Wir müssen irgendwas tun, verdammt ...“
„Hast du einen Vorschlag, Ilana? Raus damit!“ Die Worte kamen schroff und abgehackt über seine Lippen.
Ich musste ihn enttäuschen. Ich hatte keinen Vorschlag.
„Dann sollten wir Talis Pflege wohl besser den Propheten überlassen“, knurrte Gabor.
„Nein, warte ...“ Urplötzlich kam mir eine Idee. „Ich kenne jemanden, der uns helfen könnte. Er versteht einiges von Medizin, hat eine ganze Hausapotheke in seinem Schrank und ...“
Gabors Augen verengten sich. „Ein Außenstehender?“
„Ich bin mir sicher, dass wir ihm trauen können“, fuhr ich im Brustton der Überzeugung fort. „Er hat ein Farmhaus, etwa zehn Kilometer von hier entfernt ...“
„Und weshalb traust du ihm?“
Ich seufzte entnervt. „Jaslan ist ein guter Freund meiner Mutter. Er hat mal zwei Jugendlichen geholfen, die aus einem Flüchtlingslager abgehauen waren.“
Der fünfzehnjährige Junge und seine dreizehnjährige Schwester waren nur noch Haut und Knochen gewesen. Ohne Jaslans Nahrungsmittel und seine Kräuterheilkunst wären die beiden vielleicht nicht mehr am Leben. Inzwischen waren sie längst beim Widerstand.
Gabor atmete heftig ein und aus. „Er ist nicht zufällig Arzt?“
„Nein, Künstler.“
Gabors Mundwinkel zuckten abfällig. „Künstler? Auch gut. Wenn seine Hausapotheke nichts bringt, bekommt Talis wenigstens ein hübsches Grabmal.“
„Das finde ich nicht witzig!“
Er berührte meine Schultern mit einer sanften Geste, die ein Kribbeln durch meinen ganzen Körper jagte. „Talis wird nicht sterben!“
„Dann bringen wir ihn zu Jaslan! Oder hast du eine bessere Idee?“
„Momentan nicht“, lenkte er ein.
Ich schlang meine Arme um seinen Nacken und küsste ihn dankbar. Er blinzelte genießerisch, legte beide Hände auf mein Hinterteil, schob dann seine Zungenspitze zwischen meine Lippen ... Ich schloss die Augen und ergab mich seinem leidenschaftlich fordernden Kuss. Nur als er seine Hände unter meinen Hosenbund schob, wehrte ich ihn lächelnd ab, obwohl es mir schwer fiel. „Nicht jetzt, Gabor! Wir müssen uns um einen medizinischen Notfall kümmern!“
Er erwachte augenblicklich aus seiner hormonellen Trance, schüttelte sich kurz und grinste. „Tut mir Leid. Es ist nur so ... selbst wenn um uns herum die schlimmsten Dinge passieren ... du berührst mich und schaffst es, dass ich nicht länger daran denke. In deiner Nähe kann ich glatt vergessen, dass unsere Welt von den Cardies besetzt wurde, dass wir kämpfen müssen und morgen schon tot sein könnten ...“ Schlagartig wurde seine Miene ernst. „Oder dass vielleicht mein bester Freund an die Tür zum himmlischen Tempel klopfen muss, wenn wir keine Medikamente bekommen. Wenn ich dich ansehe, ist mein Leben schön – und ich möchte nichts anderes mehr, als dieses Leben zu genießen ... als dich zu genießen.“
„Schon gut, Liebster.“ Ich gab ihm einen zarten Kuss auf die Nasenspitze. „Trotzdem müssen wir jetzt die Gruppe zusammentrommeln und ganz schnell entscheiden, was zu tun ist! Sonst könnte es für Talis zu spät sein!“
„Der Ernst der Lage ist mir durchaus bewusst, Ilana!“
„Daran zweifle ich doch gar nicht!“
Er lächelte knapp. „Dann bin ich zufrieden.“
Branqo und Arem waren nach kurzem Zögern einverstanden mit meinem Vorschlag. Talis war der Patient, folglich hatte er nichts zu melden. Blieb noch Yarath.
Ich beschloss, sie vor vollendete Tatsachen zu stellen, und schlüpfte unaufgefordert ins Zelt der Beiden. Dass ich sie bei irgendeiner intimen Beschäftigung störte, war angesichts von Talis schlechter Verfassung nicht anzunehmen.
Yarath runzelte die Stirn. Talis, der von Kopf bis Fuß in kühle, feuchte Tücher gewickelt war, hob träge den Kopf. Seine Augen sahen schon ganz verquollen aus.
„Ilana?“ fragte er irritiert. „Was ... ?“
Ich atmete tief durch und erklärte schnell, was Gabor und ich uns überlegt hatten.
„Das ist doch wohl nicht dein Ernst“, protestierte Yarath. „Das Risiko ist viel zu groß, wenn wir einen Außenstehenden, der nicht vom Oberkommando überprüft wurde ...“
„Er ist in Ordnung, Yarath!“
„Weiß er, dass wir zum Untergrund gehören?“
„Woher denn?“
Yarath seufzte hörbar. „Wie weit ist dieses Farmhaus weg?“
„Zehn Kilometer.“ Ich lächelte trocken. „Plus/minus zwei.“
„Ach, und wie sollen wir dort hinkommen? Zu Fuß etwa? Das dauert viel zu lange! Außerdem, so einen Gewaltmarsch wird Talis nicht durchstehen.“
Dieser Einwand gab mir zu denken. „Wir müssen ja Talis nicht hinschleppen. Ich kann auch allein bei Jaslan vorbeigegehen und die Medizin holen. Ich brauche ihm ja nicht in die Ohren zu flüstern, dass wir vom Untergrund sind. Ich sage einfach ...“
„Er wird sicher fragen, weshalb du nicht zu einem richtigen Arzt gehst.“ Yarath fixierte mich mit einem stechenden Blick. „Solange nicht sicher ist, dass wir diesem Künstler trauen können, akzeptiere ich nur unter Protest ...“
„Yarath ... lass gut sein ...“ krächzte Talis.
Da hörst du es – Talis hat trotz Fieber mehr Verstand als du! dachte ich gehässig. Ich war kurz davor, Yarath diese unangenehme Wahrheit an den Kopf zu schleudern, als Gabor die Zeltplane beiseite schob. „Seit ihr soweit?“ fragte er nur.
„Ach, es ist also schon beschlossene Sache?“ Yarath beäugte mich scheel.
„Außer dir haben alle dafür gestimmt“, entgegnete Gabor sachlich.
„Ja, ja, es lebe die Demokratie“, grummelte Yarath.
Wir einigten uns spontan, dass es vernünftiger wäre, Talis mitzunehmen. Jaslan, so dachten wir, würde Talis besser helfen können, wenn er einen Blick auf ihn werfen, mit ihm sprechen, ihn berühren und scannen könnte.
Yarath beugte sich der Mehrheit und half Talis beim Anziehen. Später wünschte ich, ich hätte ihre Bedenken ernst genommen. Yarath mochte ab und zu verbohrt sein, doch ihre Instinkte waren in Ordnung.
Jedenfalls besser als meine, wie es schien.