Schon lustig. Einen eigenen Comic versuchen wir beide ja schon sehr lange auf die Beine zu stellen, jeder mit seiner eigenen Herangehensweise. Und endlich ist es jedem geglückt. Gut Ding will also doch einfach nur Weile haben. Von daher schon mal ein Glückwunsch zur Fertigstellung von mir. Ich weiß, wie lange die Idee bereits in deinem Hirn brütete.
Grafisch ist der 3D-Comic auch schon mal sehr beeindruckend, auch wenn manche Sets noch sehr leer wirken. Manchmal passen sie auch nicht wirklich zusammen. (Dunkle Brücke, extrem helle Krankenstation, TNG-artiger Transporterraum) Da musst du noch etwas schrauben, damit das Schiff aus einem Guss wirkt. Die HL-Engine überzeugt dafür aber umso mehr beim Thema Figuren. Die Gesichter können die nötigen Emotionen mehr als gut rüberbringen und mit sowas wie Proportionen oder gute Körperhaltungen (oder Hände) musst du dich glücklicherweise auch nicht rumschlagen. Planeten und Nebel sind allerdings ziemlich enttäuschend. Da würde ich mich an deiner Stelle lieber an Lairis, Uli und Belar wenden. Die Explorer selbst sieht in den verwaschenen Einstellungen beim Warpeffeckt gut aus. In allen anderen Bildern stört aber die Grobkörnigkeit des Modells. Hier wüsste ich aber auch keine bessere Lösung, als auf ein 3D-Programm umzuspringen. :/ Mir gefällt der Unschärfeeffeckt übrigens ausgesprochen gut.
Der Aufbau der Seiten ist durchwachsen. Manchmal richtig richtig gut (beim Beamen auf die Station) und manchmal auch ziemlich langweilig. Aber ich weiß, wie schwer es ist, die Panels sinnvoll auf eine Seite zu verteilen. Du solltest schon beim Schreiben des Scripts ein klares Bild vor Augen haben und dir Notizen machen. Anschließend schadet es sicher nicht, ein paar Thumbnails - also kleine, grobe Kritzeleien - anzufertigen, damit du das Seitenlayout schon mal bestimmen kannst. Alles in allem kann man der Geschichte aber gut folgen und das ist das wichtigste. Hauptsache die Anordnung der Bilder verwirrt nicht - was nicht der Fall war.
Dafür hast du oft noch Probleme den Money-Shot zu finden, also ein wirklich tolles Bild. Du lässt dir bei den Panels zu viel Platz (für die Sprechblasen?). Die Figuren sind zuweilen sehr klein und der Rest des Bildes wird dann von den leeren Sets ausgefüllt. Da würde ich noch mehr auf Nahaufnahmen oder kreative Kamerawinkel setzen. Alles in Allem ist das aber schon sehr gut!
Die Sprechblasen sind zu gequetscht. Der Text quillt manchmal fast schon raus. Aber gut, das war noch nie deine Stärke und ich weiß, wie nervig es ist, den Text hin und herzuschieben, damit er passt. Also will ich nichts sagen

Die Story an sich ist okay. Reißt mich jetzt nicht vom Hocker, hat mich aber durchaus dazu verleitet, neugierig weiterzulesen. Ich finde es gut, dass du dich dazu entschlossen hast, den lockeren Ton und die Schäkereien unter den Besatzungsmitgliedern von \"Der Blick in den Spiegel\" beizubehalten. Das bringt einem nur nicht viel, weil du dir ja wirklich gar keine Mühe gibst, die Crew auch nur ansatzweise vorzustellen, oder ihre Beziehungen zueinander zu vertiefen. Man weiß ja nicht mal wie die heißen. Hier und da fällt ein Vorname, aber das war\'s. Alle wirken sehr vertraut miteinander - woher diese Vertrautheit kommt, wird dem Leser aber völlig vorenthalten. Unter einer Pilotgeschichte stelle ich mir was leicht anders vor
Ich vermisse auch ein bisschen Siphon, auch wenn sie zumindest einen grafischen Auftritt hat. Die ist mir damals ziemlich ans Herz gewachsen. Dafür ist die Orionerin eine heiße Ergänzung

Und Captain Connelly (heißt er überhaupt noch so?) kommt sehr Pike-isch rüber. Ganz anders also, als in der damaligen Version.
\"Erwachen\" ist ein guter Anfang, der aber noch sehr experimentell und viel zu früh veröffentlicht wirkt. Ein paar Seiten mehr und ein paar Wochen weitere Arbeit hätten hier Wunder gewirkt, denn es wäre mehr möglich gewesen. Da hast du schon so tolle Gesichter - und nutzt es kaum. Aber wenn du dich in Zukunft auf die Story genauso konzentrierst, wie auf den grafischen Bereich, wird das eine richtig gute Serie
