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Mediator-Klasse (Audacious-verse)

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Will Pears:
@SSJ:

Die Einflüsse sind nicht entgegen meinen eigenen Überlegungen. Denn auch wenn ich den Dominionkrieg dramamtisiere, so sollte dies von Anfang nur dazu dienen, die Kehrtwende der Föderation verständlicher zu machen. Das ist genau dasselbe mit dem 3. Weltkrieg, nachdem die Menschen "auf einmal" pazifistisch werden. Genau derselbe Deus Ex Machina. Dasselbe Spiel trifft auf Deutschland nach dem WW2 zu. Kaum jemand hätte erwartet, dass die Todesstrafe aus der Verfassung oder das Angriffskriege per se rausfliegen. Man hatte vor, Deutschland dazu zu zwingen, aber das so eine Kehrtwende eintreten würde, sah man meines Erachtens nicht kommen.

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Was das Gewissen angeht. Es stellt sich die Frage, ob man, wenn man eingetrichtert bekommt, Russen und Franzosen und Juden usw. seien das absolut böse, und dann an der Front jeden dieser "Bösen" sich ergeben sieht, wirklich bei dem Standpunkt bleibt. Das ist im 1. Weltkrieg schließlich auch passiert. Man erkannte im Feld, dass der Feind auch nur aus Menschen besteht. Die Soldaten im 1. Weltkrieg erkannten dessen Sinnlosigkeit, gerade in Verdun.

Jede Ideologie weicht der Realität. Die Realität formt neue Ideologien. Aus Verdun kamen Kriegsunwillige zurück (kann an dieser Stelle --> "Im Westen nichts Neues" nur empfehlen!) und Pazifisten. Die Realität formte also deren neue Ansichten! Und auch im 2. Weltkrieg dürfte es, trotz verstärkter Propaganda, verbesserten Trainings und pervertierter Waffen (man sah den Feind ja nun nicht mehr so unbedingt als Menschen, da man ihm nicht mehr von Angesicht zu Angesicht gegenübertrat) zu solchen Sinneswandlungen gekommen sein.

Hätte man an dieser Stelle gesehen, dass der Feind sich nicht wehrt, hätte man irgendwann aufgehört. Ob es nach dem 1. wehrlosen Zivilisten, nach dem 100. oder nach dem 1000. gewesen wäre! Und man hätte andere davon abgehalten, die Gräuel weiter auszuführen. Man hätte mit dem Kameraden vielleicht um das Gewehr gerungen oder ähnliches!

Eine Art "Revolution von unten" inform der Soldaten hätte ich auch durchaus für möglich gehalten! Und zwar im Feld. Als sie unwillig waren, weiter zu morden! Und fundamentale Ansichten, wie das Mord Mord ist, kann man aus den Köpfen ohnehin nur bedingt vertreiben!

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Ich denke, dass es durchaus möglich ist, auf diese Weise Leute zum Umdenken zu bringen. Ich denke ferner, dass man mit bedingtem Widerstand (Traktorstahl, gezielte Phaserschüsse) durchaus auch diejenigen zum Überdenken bringt, die am störrichsten sind!

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Die Idee, Krieg und ähnliches einfach in eine andere Ebene zu versetzen, war eig. nie Ziel meiner Fanfictions. Das Dominionkriegs-Konzept wird ja auch nicht die Essenz der Star Trek Audacious-Reihe sein. Das ist gewissermaßen nur ein Indikator und Katalysator für die Vorgänge. Die Dominionkriege als Anlass nehmen, pazifistischer zu werden, finde ich persönlich nicht schlecht!

Darüber hinaus ist es auch meine Absicht, dass die Sternenflotte die Oberste Direktive weitestgehend auflockert nach dem Dominionkrieg und zwar nicht nur, weil sie während der Kriege viele Spezies "warnen" musste vor den Jem'Hadar, sondern auch aus der Erkenntnis heraus, dass das Nichteinmischen in fremde Angelegenheiten auch ein großes Übel sein kann.

Natürlich betrifft das nicht Spezies, die noch keinen Warp-Antrieb besitzen und noch nicht geeint sind. Es betrifft stattdessen zum Beispiel Spezies, die einen Bürgerkrieg ausfechten, aber bereits auf Interstellarem Niveau angelangt sind. Warum sollte die Föderation da nicht eingreifen? Insbesondere, wenn sie nicht militärisch eingreift, sondern wirklich nur hilft.

Ich denke, TNG hat da sehr deutlich die Grenzen gezeigt, die die Oberste Direktive hat bzw. haben sollte. Aber das ist ein anderes Thema

@Max: Hast du meine PMs erhalten?

SSJKamui:

--- Zitat von: Will Pears am 25.03.12, 14:12 ---Was das Gewissen angeht. Es stellt sich die Frage, ob man, wenn man eingetrichtert bekommt, Russen und Franzosen und Juden usw. seien das absolut böse, und dann an der Front jeden dieser "Bösen" sich ergeben sieht, wirklich bei dem Standpunkt bleibt. Das ist im 1. Weltkrieg schließlich auch passiert. Man erkannte im Feld, dass der Feind auch nur aus Menschen besteht. Die Soldaten im 1. Weltkrieg erkannten dessen Sinnlosigkeit, gerade in Verdun.

Jede Ideologie weicht der Realität. Die Realität formt neue Ideologien. Aus Verdun kamen Kriegsunwillige zurück (kann an dieser Stelle --> "Im Westen nichts Neues" nur empfehlen!) und Pazifisten. Die Realität formte also deren neue Ansichten! Und auch im 2. Weltkrieg dürfte es, trotz verstärkter Propaganda, verbesserten Trainings und pervertierter Waffen (man sah den Feind ja nun nicht mehr so unbedingt als Menschen, da man ihm nicht mehr von Angesicht zu Angesicht gegenübertrat) zu solchen Sinneswandlungen gekommen sein.

Hätte man an dieser Stelle gesehen, dass der Feind sich nicht wehrt, hätte man irgendwann aufgehört. Ob es nach dem 1. wehrlosen Zivilisten, nach dem 100. oder nach dem 1000. gewesen wäre! Und man hätte andere davon abgehalten, die Gräuel weiter auszuführen. Man hätte mit dem Kameraden vielleicht um das Gewehr gerungen oder ähnliches!

Eine Art "Revolution von unten" inform der Soldaten hätte ich auch durchaus für möglich gehalten! Und zwar im Feld. Als sie unwillig waren, weiter zu morden! Und fundamentale Ansichten, wie das Mord Mord ist, kann man aus den Köpfen ohnehin nur bedingt vertreiben!

--- Ende Zitat ---

Da ist auch was dran. Teilweise hat man aber bei einigen direkten Begegnungen auch die Propaganda massivst erhöht. Teilweise hat man KZ Wächtern auch gewisse Propagandafilme wie Jud Süß auch ständig vor der "Schicht" gezeigt.

Wie gesagt, beim Thema wären durchaus verschiedene Effekte möglich gewesen, da auch unheimlich viele andere Faktoren dort mit rein spielen (die auch nichts direkt zwingend mit dem persönlichen Moral Empfinden der Bediensteten zu tun haben müssen) wie die Frage der Überwachung und Denunziation. (In den USA gibt es eine ziemlich abartige Folterschule für geistig behinderte Schüler namens Judge Rotenberg Education Center, wo Schüler selbst für Niesen (!) Elektroshocks bekommen. Die Lehrer dort werden auch über ein ziemlich krankes, perfides Überwachungssystem auf Kurs gehalten, was der Schulgründer sich ausgedacht hatte. Ich glaube, diese Effekte von Überwachung dort sind vergleichbar mit den Effekten von Überwachung in totalitären Systemen auf "Abweichler im Militär" und deren "auf Kurs halten" durch die Diktatur. ) 

Deshalb, da so ein totalitäres System ein ziemlich komplex wirkendes System ist hätten teilweise alle möglichen Effekte am Ende passieren können, vom Volksaufstand über Massenaufstand im Militär bis zur totalen Ergebenheit. 

Will Pears:
Ja, und wenn man dann auch noch bedenkt, dass sich, entgegen dem Mythos des gedamtdeutschen Nazitums, auch einige geweigert haben, irhe Befehle auszuführen, sollte das zu denken geben. Denn das alles geschah, weil sich die Propaganda ja halbwegs bewahrheitete, weil man Teile davon in der Realtität sah.

Es gab ja den hasserfüllten Franzosen und Russen, die die Deutschen bekämpften. Und die Juden waren durch ihre erolgreichen Geschäftsleute von der Masse als von der Wirtschaftskrise unebeeinflusst wahrgenommen worden (nicht nur in Deutschland, wohlgemerkt!). Nur dadurch, dass Propaganda sich bewahrheitete, hatte sie derartigen Erfolg.

Hätte man sämtliche Länder kampflos besetzen können, hätte das wohl viele Leute stutzig gemacht. Es hätte zu Fragen geführt, die letztlich die NS-Ideologie untergraben hätten. Genauso wie eine einsetzende Räson sicherlich den Völkermord hätte verhindern können, evtl. früher als das Eingreifen der Alliierten, welches wohlgemerkt auch erst einsetzte, als der Krieg endete (vor dem Krieg hatte sich niemand an der Verfolgung gestört).

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Diese ganzen, was-wäre-wenn Situationen sind natürlich immer sehr fraglich. Also etwas aktueller: Heutige Selbstmord-Attentäter islamistischer Natur sprengen sich u.a. deshalb in Luft, weil ihre Verbliebenen von Hamas, Hisbollah&CO mit Ca$h versorgt werden! Es ist eine wirtschaftliche Not, die sie dazu treibt.

Wie könnte man also dieser Art der "Kriegsführung" (dadurch dass die USA dem Terrorismus den 'Krieg' erklärt haben, haben sie Terrorismus gleichzeitig als Kriegsführung legitimiert; ist also keine linke Sympathisierung dieser Leute meinerseits) entgegentreten? Indem man die wirtschaftliche Not dort nachhaltig verändert! Und das kann nicht durch ein einmaliges "Spenden" oder so geschehen, sondern müsste die Ausbeutung der Kapitalisten endliche beenden! Nur dann wird man die Leute dort besänftigen können.

Und das bringt mich auch zu einem weiteren Punkt, der in meinen Augen tief mit Krieg/Frieden verwurzelt ist: Reichtum und Armut. 90% aller Straftaten, aller Kriege, aller Gräuel, kurzum allen Leides, das von Menschen gemacht wird, wird aus Neid begangen. Es entsteht aus der Sehnsucht nach dem, was andere haben, aus dem Wunsch heraus, den eigenen Wohlstand zu sichern.

Deshalb finde ich Appeasement-Strategien (wie die der Alliierten gegenüber Deutschlan; wie die der Föderation gegenüber der Cardassianischen Union) gar nicht mal so unüberlegt.

Ich zitiere mal aus dem Wirtschaftsgrundgedanken der Bolianer: "Wenn jedem alle Güter und Dienste bedingungslos zur Verfügung stehen, wird dieser nur das verwenden, was er wirklich benötigt."

--> http://de.trekspace.wikia.com/wiki/Bolianer_%28Audacious%29
--> http://de.trekspace.wikia.com/wiki/Bolianische_Wirtschaft_%28Audacious%29

Meines Erachtens ist kapitalistisches Denken der Grundstein für Krieg und Leid. Natürlich ist es utopisch, den Kapitalismus "einfach so" zu überwinden. Gleichzeitig ist es aber ein Gedankenexperiment, was es wert ist, gedacht zu werden. Ich denke, wenn man sich diesen Gedanken wirklich mal überlegt, muss man bei aller Fairness gegenüber Liberalismus-Theorien feststellen, dass es humaner wäre, den Kapitalismus aufzugeben.

Nicht zugunsten von leninischem Sozialismus oder Marxismus, sondern zugunsten reiner Humanität! Zugunsten einer Welt, in der man die Würde des Menschen vollends würdigt und nicht nur das als hohle Phrase nutzt! Der Kapitalismus ist inhuman, per definition und überhaupt! Der Kapitalismus wird stets für Krieg und Leid sorgen.

Die einzige Lösung, die ich sehe, ist nicht die Symptome zu bekämpfen, also Militarismus (indem man nach Abrüstung ruft), sondern die Wurzeln des Übels!!

Max:

--- Zitat von: Will Pears am 25.03.12, 14:12 ---@Max: Hast du meine PMs erhalten?

--- Ende Zitat ---
Ja, ich antworte so bald wie möglich beantworten.

Mr Ronsfield:
Ich hab jetzt nicht alles gelesen, aber was würde die Gegnerischen Schiff eingentlich daran Hindern einfach an den Schiffen vorbei zu fliegen? Wenn ich was nicht zerstören kann, es mich aber auch nicht angreifen kann, dann Ignoriere ich es doch und flieg weiter auf den Planeten zu um ihn anzugreifen!

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