@ Uli
Ich habe die Geschichte in einem Rutsch gelesen und das heißt schon mal etwas...
Kommen wir zu den Einzelpunkten:
Die Geschichte ist die am besten erzählte, die du bisher geschrieben hast, behaupte ich. Der Aufbau gefällt mir, und die Figuren sind weitgehend gelungen.
Freut mich, dass du so schnell Zeit gefunden hast, sie zu lesen. Außerdem freue ich mich sehr über das Lob, damit hätte ich jetzt nicht gerechnet. Gerade weil ich dachte ich sei eingerostet.
- Li´Raan: Sehr gut. Mir ging das alles etwas sehr schnell auf Risa - ein kleiner Rückblick auf schon erlebte Gegebenheiten hätte nicht geschadet - ansonsten großes Kopfkino. Schade dass sie nicht wenigstens noch einige Tage hatten, dann wäre manches etwas Folgerichtiger erschienen...
Stimmt, das hätte ich noch machen können, wäre eine schöne Ergänzung gewesen. Aber es freut mich, dass ich Kopfkino erzeugen konnte. Die beiden hatten ja einige Wochen und am letzten Abend hat Li'Raan die Initiative ergriffen, da Joran mal wieder nix verstanden hat. Da kenne ich noch so einen, nämlich mich.

- JJ Belar. Grundsätzlich gut. Seine jugendliche Ungestümheit wurde famos geschildert. Auch seine wachsende Rivalität mit Sheridan konnte man gut nachvollziehen, und sein Verhalten gegenüber seinen Kameraden wirkt authentisch.
Was mir hingegen mächtig auf den Allerwertesten ging: Belar kaum ausgebildet, von mittlerer Konstitution und Körperkraft, spielt selbst einen (von dir so beschrieben) kräftigen Andorianer mühelos an die Wand...
Man gewinnt hier über weite Strecken den Eindruck, dass Belar mehr weiß und kann, als andere Kadetten mit abgeschlossener Ausbildung - ein Wesley-Crusher-Syndrom, dass sich gar nicht gut macht. Hier ließ die Geschichte die meisten Punkte...
Gerade bei der jugendlichen Ungestümheit hatte ich so meine Bedenken, ob ich die auch hinbekomme, wenn ich permanent den älteren Belar im Hinterkopf habe. Dass mir das gelungen zu sein scheint, erleichtert mich nun doch. Auch der Beginn mit den Sheridanproblemen, war einer dieser Knackpunkte. Ich bin froh, dass ich auf euren Tipp nach der Leseprobe eingegangen bin und eine ältere Verbindung der beiden etabliert habe, die schon auf die Eltern zurückgeht. Körperkkraft und Muskelmasse muss aber nicht immer zum Sieg führen und Belar konnte während des Fechtkampfes und seiner Wendigkeit die Oberhand gewinnen. Zudem hatte er die größere Erfahrung im Fechten und konnte den Andorianer so eben besiegen. Belar kann und weiß sicher nicht mehr als andere Kadetten, ich gebe zu, das war alles ein bißchen viel. Aber auf den Gebieten in denen er in der Geschichte gefordert wurde, hatte er nunmal ein Talent und deshalb erscheint er einem wie ein Wunderkind, was ich in der nächsten Geschichte (Jahr 3 & 4) relativieren werde. Da klappt nämlich so gut wie nix und der Rückschlag am Ende durch den Tod seiner halben Staffel wird ihn ziemlich niederknüppeln. Der Erfolg ist nur der Anfang.
- William Sheridan: Sehr gut. Besonders nachdem er das Gespräch mit seiner Mutter geführt hatte wirkte sein Auftreten und sein Handeln absolut glaubhaft. Im Vorfeld hatte ich an dieser Figur meine Zweifel - wurde aber in der Geschichte (gottlob) eines Besseren belehrt.
Freut mich zu hören. Ich gebe zu, bis da alles gepasst hat, wie ich es mir vorgestellt habe, habe ich Blut und Wasser geschwitzt und mehr als nur einmal alles umgeschrieben.
- Caren McKnight: Hat mir gefallen, aus dieser Figur kann man zukünftig noch viel herausholen.
Da die CRUSADERs fast völlig ausgelöscht wurden, wird ihrer Figur wesentlich mehr Bedeutung zukommen in der nächsten ORIGINS Geschichte um Belar.
- STS: Blieb etwas blass - den Grund kann man sich denken. Schade eigentlich.
Für ihn hatte ich außergewöhnliche Pläne. Eigentlich sollte er die Idee mit dem Jägerangriff auf den GK haben. Aber so fiel dies Belar zu, was dann wieder dem Wesleysyndrom in die Hände gespielt hat. STS hätte durchaus mehr Tiefe bekommen, aber nachdem was unlängst passiert ist, werde ich ihn sang und klanglos abbauen. Auch "My Friend the Enemy", wird es nicht geben. Sein Tod wird nur als Fussnote enden. Mehr hat er nicht verdient.
Q...uinn: He, he, he... Ich weiß wer´s war... Eine gelungene Einlage mit der Anspielung dessen, was man in UO bereits ein wenig genauer erfuhr.
Endlich habe ich das in letzter Konsequenz hinter mir. Ich habe diese Szene ja bereits in "Gods & Admirals" angedeutet und beschrieben. Aber nun hatte ich endlich die Gelegenheit, sie ganz auszuschreiben. Freut mich, dass sie dir gefallen hat.
- Thyr´cordan Shryn: Wähäää...!! Komm, da hat sich ein Betazoid eine blaue Maske aufgesetzt... Das ist nimmer ein Andorianer. Kraftlos, ohne die Emotionen, die vorhanden sein müssten, sofortige Kapitulation, wo er doch das Mädel liebt...
Ne... Sagen wir: Das war nix...!!
Man kann es aber auch so sehen, dass er weiß, wann er aufgeben muss. Belar hat sich seinen Respekt verdient. Sicher, er hätte auch anders reagieren können und vielleicht auch sollen. Aber nicht jeder Andorianer ist wie der andere und dieser hier scheint etwas weniger aggressiv zu sein und auch einlenken können.
- Die restlichen Stubenkameraden: Gut getroffen. Vielleicht hätte man die Risanerin noch etwas mehr zur Konkurrentin der Efrosianerin hochpuschen können, um die Schlussszene glaubhafter zu machen. So blieb das Ende etwas flach...
Eigentlich wollte ich Tarandis gar nicht sterben lassen, sondern nur Solvek und Reythan, um noch mehr Schwierigkeiten zwischen Belar und Li'Raan zu erzeugen. Habe es aber dennoch getan, um Belar in ein Tiefes Trauerloch zu stürzen, welches sich auf seine gesamte restliche Ausbildung auswirken wird. das Ende ist eigentlich gar kein Ende. Es geht nämlich nahtlos weiter.
Zur Story:
Der Anfang war widersprüchlich: JJ und sein Vater lieben sich und nur durch eine Ohrfeige - Peng ist Belar weg...??
Auch der Vater wirkt hier keineswegs glaubhaft - da hätte eigentlich mehr passieren müssen (was dann aber der Versöhnung im Weg gestanden hätte) Irgendwie kam mir das seltsam vor...
Stell dir mal vor, du hast noch nie die Hand deines Vaters gespürt. Das haut dich um. Zumindest würde mich das umhauen. Und weil Belar, wie David ja bereits richtig festgestellt hat, ein wenig auf mir basiert reagiert er mit Trotz und sein Vater ebenfalls, der ihn ja überhaupt erst aus dem Haus jagt. Ich könnte mir vorstellen, wäre Joran nicht gegangen, wäre Andrel, nachdem seine Wut verraucht war zu seinem Sohn und hätte sich versöhnt, aber die Gelegenheit hatte er nicht mehr. Wer weiß, was Andrel auf dem Landingpad geschrien hat. Vielleicht wollte er seinen Sohn zurückholen.
Ab dem Moment wo Belar weg war wurde es um Längen besser.
Die Szene in der Bar war sehr gut. Das hat allein beim Lesen weh getan...
Freut mich. Solche Szenen machen mir riesen Spaß. Ich mag Kneipenschlägereien. Ich denke, das merkt dann auch der Leser.
Die STALWART-Crew ist sehr gut gelungen, einer der Glanzpunkte der Story. Was aber eher zu "Jagd auf Roter Oktober" gehört, ist das "Nur ein Ping" und die "Pforten" an den Torpedolaunchern...
Das hatte ich gehofft. Die STALWART ist mir sehr wichtig und ich mag vorallem Saren Juno und den Captain. Ich denke, die werden wir noch öfter erleben. Jedenfalls werde ich sie mir in der Hinterhand behalten. Ich dachte eigentlich, das mit dem Ping ist ne nette Sache, um die Kommunikationssysteme zu testen. An JaRO habe ich gar nicht gedacht. Auch nicht bei den Mündungsluken. Die haben meine Schiffe nämlich immer, weil ich finde, dass sie das haben sollten.
Das Zusammentreffen mit Kameraden und mit Sheridan war in Ordnung. Was ich für übertrieben erachte: Geschlagene 4 Stunden Vereidigung... Hust...
Auch Jones hieb in dieselbe Kerbe. Es hätte nach dem CRUSADER-Trainingseinsatz gereicht, die Kadetten EINE volle Minute schmoren zu lassen - aber 10...??
Was hier auch etwas weh tat: Das über den grünen Klee loben, und das nach dem ersten richtigen Einsatz. Jones kann danach unmöglich das Urteil fällen, dass Belar und Sheridan die besten Piloten sind, die JEMALS an der Akademie waren. Das ist zu dick aufgetragen.
Naja, die Vereidigung hat nicht so lange gedauert. Aber der gesamte Festakt schon. Da kommen ja die Eltern, quer durch die Föderation zusammen und nach einer solchen Reise, wollen die sicher auch was geboten bekommen. Ich wollte, dass aus der Vereidigungszeremonie etwas ganz besonderes wird, das man nur einmal so in seinem Leben erlebt. Sicher, Jones hat etwas übertrieben, aber mal ehrlich, ich hätte die nach solchen Stunts auch etwas runterfahren lassen. Ich habe auch nie geschrieben, dass sie die besten Piloten sind, die jemals an der Akademie waren. Ich schrieb vielmehr, dass beide das Potenzial haben, sich unter den besten einzureihen aber noch viel zu lernen hätten. Schade, dass das nicht durchkam.
Was in dieselbe Kategorie gehört: Dass zum Ende hin ein Kadett die Lösung findet, auf die eine erfahrene Crew der STALWART nicht kommt. (Crusher-Syndrom)
Juno wäre sicher auch drauf gekommen. Aber zwischen den Zeilen kann man klar erkennen, dass er Belar nur aufsucht, weil er ihm eine Chance, sich zu rehabilitieren bieten möchte und sehen will, dass Joran zum kreativen Denken fähig ist. Was er zu Joran sagte, war sicher eine Finte, um ihn wieder aufzubauen.
Abseits dieser Schwächen eine der besten Geschichte aus deiner Feder. Ich hätte mir nur gewünscht, dass du dich in der über weite Strecken ziemlichen Glorifizierung des JJ Belar etwas zurückgenommen hättest, denn dann wäre die Story nochmal so gut.
Vielen Dank.
Wie gesagt, ich musste Belar erstmal aufbauen und in der kommenden Geschichte relativiere ich das ganze erstmal wieder etwas. Joran wird, wie bereits erwähnt in ein tiefes Loch stürzen.
Dennoch: Unbedingte Leseempfehlung. Ein FF-Highlight dieses Jahres.
Ui, dankeschön.
@ David
Eine wirklich hervorragende Geschichte, die besonders Belar, aber auch den anderen Hauptcharakteren eine Tiefe verleiht, wie ich sie selten in FanFictions gelesen habe.
Ein großes Lob.
Vielen, lieben Dank dafür.
Viele Szenen hast du so beschrieben, dass man sie sich vor dem geistigen Auge vorstellen konnte.
Auch das freut mich sehr. Denn auch wenn ich die Geschichten vor meinem geistigen Auge habe, befürchte ich immer, andere Leser würden nichts sehen.
Belars Entwicklung vom Anfang bis Ende des Buches ist interessant, spannend und IMO nicht abgehoben.
Jetzt bin ich etwas verwirrt. Uli sieht das etwas anders.
Ich finde auch, dass der junge Joran schon ein wenig abgehoben ist. Aber es freut mich, dass du das anders empfindest.
Ich finde, dein Schreibstil ist sehr erfrischend, hier und da vielleicht mal ein wenig langatmig, aber das fällt IMO nicht ins Gewicht.
Ausschweifungen gehören meines Erachtens auch in einen guten Roman.
Das sehe ich auch so. Vielen Dank.
Alles in Allem habe ich mich sehr gut unterhalten gefühlt, was sich vor Allem daran äußert, dass ich dein Werk in weniger als 3 Stunden durchgelesen habe.
Normalerweise lasse ich mir mehr Zeit, aber wenn ein Roman, unterhaltsam und flüssig geschrieben ist, kommt man mit dem Lesen halt schneller voran.
Das ist schon eine ganz schöne Leistung, das Ding in 3 Stunden zu lesen. Aber auch hier freut es mich, dass er dir so gut gefallen hat, dass du ihn aufgefressen hast.
Letztlich möchte ich noch eine Sache anmerken:
Ich kenne dich zwar nicht persönlich, konnte mir aber in der Vergangenheit ein Bild von deiner Person machen - ob es gänzlich korrekt ist, weis ich natürlich nicht.
Aber ich finde - vorausgesetzt, meine Menschenkenntnis hat nicht versagt - du hast sicher das eine oder andere von dir selbst in die Figur des Joran Jakur Belar hineingelegt.
Manche nennen so etwas fanboyisch oder Larry Stu.
Ich habe nie bestritten, dass Joran einige aspekte von mir besitzt. Ich denke, das macht jeder Autor.
Fanboyisch ist es imo nicht, denn dann wäre alles Überdrüberschnellerbesserunbesiegbarer. Aber mit Larry Stu gebe ich dir Recht, auch wenn Joran Charaktereigenschaften besitzt, die ich nicht besitze und ich welche habe, die er nicht hat.
Joran und ich haben gemeinsam (jedenfalls aus meiner subjektiven Sicht):
- Ehrlichkeit, Treue und Loyalität
- das aufbrausende Temperament (er mehr als ich. Ich bin in den letzten Jahren ruhiger geworden)
- unsere Vorliebe für das weibliche Geschlecht
- und das lose Mundwerk, was uns beide in Schwierigkeiten bringt.
- wir können beide andere Personen motivieren
Was wir nicht gemeinsam haben.
- Joran ist ein Athlet (ich nicht)
- Joran ist ein Meistertratege (ich habe zwar ein bißchen Ahnung, aber nicht so wie er)
- Joran kommt bei Frauen an (ich weniger)
- Joran bringt sich meist in Schlamassel und zieht sich selbst wieder raus. Ich brauche hingegen Hilfe oder bleibe drin.
- Joran kann ein Shuttle fliegen.

Ich sehe das anders.
Dein Charakter ist nicht perfekt, muss er auch nicht sein.
Er wirkt glaubwürdig und das macht einen guten Charakter, egal ob Held, Bösewicht oder irgendwas dazwischen, aus.
Und das soll er auch nicht sein. Gott bewahre.
Perfektion ist langeweile.
Also, bottom line:
Ein wirklich guter Roman, den ich sehr unterhaltsam fand.
Ich bin gespannt auf deine weiteren Werke.
David
Danke dir. *Das verneig Smiley such*
@ Deci
“Was bei allen Raumgeistern ist denn passiert?” fragte Sovrane neugierig.
Unfreiwillig ist mir da Batman und Robin eingefallen, ich weiß nicht warum :|
Ein unbeabsichtigter Zufall. Aber jetzt wo du es sagst, fällt es mir auch auf.
Naja, bin noch dabei, sicherlich heute oder morgen fertig. Wobei mir richtiges Sternenflottenakadamie feeling nicht aufkommen will. Dazu wirkt Belar einfach zu Erwachsen und erfahren.. da hat es Rene besser hinbekommen.
Aber, heißt ja ned das es schlecht ist. Story ist bisher schön zu lesen und unterhaltsam 
Und dann werde ich mich auf dein umfassendes Feedback freuen. Schade, dass ich das mit dem Feeling nicht so gut hinbekommen habe. Ich wollte eigentlich noch eine Szene in einem Klassenzimmer oder einem Labor schreiben, habe mich aber nicht getraut, sondern mich auf eine Ebene begeben, auf der ich mich auskenne. Die Taktik eben. Aber in der nächsten Belar Academy Story, werde ich mehr auf den akademischen Unterricht eingehen. Aber ich freue mich, dass dir meine Geschichte gefällt und sie dich unterhält. Mehr soll sie auch nicht.
Gruß
J.J.