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Ist es tatsächlich schwierig eine "helle Geschichte" zu schreiben?
Alexander_Maclean:
--- Zitat von: David am 18.10.13, 13:26 ---
--- Zitat von: Alexander_Maclean am 17.10.13, 23:06 ---@all
Wobei ich mal ganz ketzerisch fragen möchte:
Was gehört für euch unbedingt in eine "helle" Story und was darf auff keinen Fall rein.
--- Ende Zitat ---
Nicht rein:
* Krieg
* jede Form von Diskriminierung
* Militarismus
--- Ende Zitat ---
Ich finde deine Punkte sehr weit gefasst. Gerade der letzte.
Denn dann kann ST Per se niemals eine "helle" Story haben. Denn Starfleet ist nun mal auch eine militärähnliche Organisation.Und damit würdesz Episoden wie "Das zweite Leben" oder auch Star Trek IV "Zurück in die Genwart" vermutlich unrecht tun.
David:
Das ist richtig.
Allerdings verstanden Picard & Co. sich m.E.n. immer eher als Forscher.
Es ging ums Entdecken und Forschen.
Militaristischer wurde es erst ab DS9, als er Dominionkrieg aufzog.
Viele TNG Episoden waren wesentlich,... ich nenn es mal "bunter".
Das Picard und Co. einer paramilitärischen Organisation arbeiten, merkte man nur an Uniformen und Rängen, aber ansonsten...
Vielleicht ist es dieser Stil, zu dem ich hin möchte.
Weg vom dunklen Ambiente und hin dazu, wo die Forschung im Vordergrund stand.
Das Entdecken...
okay, auf dem Campus der Akademie dürfte das nur schwer möglich sein, aber doch sicher nicht unmöglich.
Max:
--- Zitat von: Leela am 17.10.13, 23:34 ---Eine der besten... "hellen" Geschichten spielt genau da. Ein meinr absoluten DS9 Favorits "In the Cards" handelt vom Vorabend des Dominionkrieges, der in der nächsten Folge ausbricht... die Folge ist deswegen nicht nur leicht - aber doch eine der positivsten Folgen von Star Trek an die ich mich erinnere, gerade weil die Kriegsbedrohung ein dunkels Hintergrundszenario entwirft.
Ich glaube daher es ist eine Frage der Schwerpunktsetzung. Jede "Helle" Geschichte ist nur dann "Hell" wenn es auch das "Dunkle" gibt von dem sie sich abhebt. Insofern finde ich schon die Fragestellung eine Antwort in sich selbst - man kann Licht nicht definieren, wenn es keine Dunkelheit gibt. Ein "nur Licht" wäre also ein Widerspruch in sich und.... nicht machbar. Denn ohne Schatten, auch kein Licht. ^^
--- Ende Zitat ---
Ich begreife Deinen Standpunkt und Dein sozusagen der Physik oder unserer Wahrnehmung entnommenes Argument ist sehr stichhaltig.
Ich glaube jedenfalls, dass ich verstehe, worauf Du hinaus willst und das kann man auch wirklich so sehen.
Meine Einstellung ist nicht unbedingt völlig unähnlich, dennoch glaube ich irgendwie daran, dass man das "Helle" (ich bin nicht ganz glücklich mit diesem Ausdruck für das Phänomen) auch für sich stellen kann.
Der Reihe nach...
"In the Cards" ist eine sehr schöne Episode. Sie ist wirklich auch unterhaltsam und man kann sich alles in allem sehr wohl fühlen.
Die Frage, die sich mir stellt: Würde sie nicht auch ohne den Kriegshintergrund funktionieren? Oder: Bringt nicht gerade der Krieg etwas "Bittersüßes" in das Geschehen, durch das zwar die eigentliche Folge zu einer Art comic relief wird, es sich aber wirklich nur um eine Entlastung für ein anderes Gefühl handelt? Im Kontext des Kriegshintergrunds kompensiert die Folge also ein anderes, (bestimmendes?) Gefühl?
Man kann jetzt auch finden, die Folge würde durch den drohenden Krieg ernsthafter: Vor dem düsteren Hintergrund "verzeiht" man nicht nur manch Albernheit, man stuft sie sogar zu einer gewissen Tiefe hoch (wie das klingt ;)), weil man sie im Kontrast zu der extremen Gefahr und psychischen Bedrängung eben als ("legitimen") Ausgleichsmoment betrachtet.
Ich frage mich, ob bei Episoden (Serie oder FF) wirklich eine Dunkelheit nötig ist, um eine "helle" Geschichte zu erreichen. Wer Mitten im Licht steht, sieht die Dunkelheit nicht. Natürlich gibt es die Dunkelheit noch, aber sie spielt eben einfach nicht die geringste Rolle.
Also kann man einfach ein utopisches Setting wählen und dort eine ansprechende Geschichte erzählen.
--- Zitat von: SSJKamui am 18.10.13, 03:03 ---Und wie gesagt, es gibt einige Ideen wie "Vergessene Welten mit prähistorischen Urzeitwesen", "antike tibetanische Orden" etc. die im Pulp sehr verbreitet waren, die ich aber heutzutage wirklich eher dem B Movie zurechnen würde, weil sich das wissenschaftlich überlebt hatte.
--- Ende Zitat ---
Ich verstehe, aber statt prähistorische Urzeitwesen könnten es ja auch einfach außerirdische Tiere sein; so ähnlich wie bei "Avatar", halt bloß mit dem Fokus auf die Entdeckung der Fauna und nicht einer "Der mit dem Wolf tanzt"-Story.
--- Zitat von: Alexander_Maclean am 18.10.13, 14:12 ---
--- Zitat von: David am 18.10.13, 13:26 ---Nicht rein:
* Krieg
* jede Form von Diskriminierung
* Militarismus
--- Ende Zitat ---
Ich finde deine Punkte sehr weit gefasst. Gerade der letzte.
Denn dann kann ST Per se niemals eine "helle" Story haben. Denn Starfleet ist nun mal auch eine militärähnliche Organisation.
--- Ende Zitat ---
Hmm, ich würde das nicht unbedingt so sehen!
De facto hat die Sternenflotte (in vielen Folgen und Filmen) eine militärische Funktion, aber dass man es nicht wirklich als ihre "Grundanlage" sehen muss, finde ich schon allein deswegen, weil ich als Kind und Jugendlicher ST gesehen habe und nicht das Gefühl hatte, es mit einer Militärorganisation zu tun zu haben (und das, obwohl ich das Konzept eines Militärs damals schon begriffen hatte).
Die Sternenflotte hat eine Struktur, aber jeder "Apparat" (auch eine Firma, eine Partei, ein Forschungsinstitut usw.) hat eine Hierarchie - das ist deswegen nicht mit Militär gleichzusetzen.
Jeder FF-Autor hat es demnach in der Hand, ob er die Sternenflotte als Militär darstellt oder nicht. Natürlich hat sie einen Verteidungsauftrag, aber wenn sie ihn in keiner Geschichte erfüllen müssen, was bleibt von diesem Charakter dann schon übrig?
Also ich würde Davids Punkt "Militarismus" glaube ich auch in meine Liste der Elemente, die nicht in eine "helle" Geschichte gehören.
SSJKamui:
Das mit den ausserirdischen Tieren könnte ich machen. Gute Idee. Da hätte ich schon ein wenig mehr "Glaubwürdigkeit" gewonnen. (oder es sind aus irdischen Tieren per Gentechnik gezüchtete Tiere.)
Eine Planetary Romance a la Avatar wollte ich auch irgendwie schon immer machen, aber das steht noch auf einem anderen Blatt.
--- Zitat von: David am 18.10.13, 14:23 ---
Weg vom dunklen Ambiente und hin dazu, wo die Forschung im Vordergrund stand.
Das Entdecken...
--- Ende Zitat ---
so eine ähnliche Überlegung eines Paradigmenwechsels hatte ich auch (nicht im Bezug auf das dunkle Ambiente, sondern auf das Militär). Ich hatte gedacht, meine Geschichte sei so intellektualisiert geworden, dass ein grosser Militärbezug einfach nicht mehr passen würde. (Das war auch ein Grund, warum ich von Star Trek wegging, weil mir das zu militärisch war.)
Max:
--- Zitat von: SSJKamui am 18.10.13, 15:18 ---
--- Zitat von: David am 18.10.13, 14:23 ---
Weg vom dunklen Ambiente und hin dazu, wo die Forschung im Vordergrund stand.
Das Entdecken...
--- Ende Zitat ---
so eine ähnliche Überlegung eines Paradigmenwechsels hatte ich auch (nicht im Bezug auf das dunkle Ambiente, sondern auf das Militär). Ich hatte gedacht, meine Geschichte sei so intellektualisiert geworden, dass ein grosser Militärbezug einfach nicht mehr passen würde. (Das war auch ein Grund, warum ich von Star Trek wegging, weil mir das zu militärisch war.)
--- Ende Zitat ---
Na ja, also wie ich andeuten wollte: Star Trek kann so wenig militärisch sein, wie man es möchte.
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