Problem bei Petit ist, sie war anfangs als unantastbar und leidenschaftslos geplant war. Ich glaub aber nicht dass wir es durchziehen können. Etwas Lockerheit tut ihr mal gut, in der kommenden Episode darf sie sogar mal erfreut sein
Wobei diese Unterkühltheit aber auch wieder ein Alleinstellungsmerkmal für den Charakter ist. Sie unterscheidet sich dadurch erheblich von der restlichen Crew, und das kann in einer so - oberflächlich betrachtet - homogenen Besatzung nur etwas gutes sein. Ich glaube, dass sich hier auch viele Möglichkeiten ergeben, dir sozusagen deinen eigenen "Spock" zu schaffen, also einen Charakter, der tatsächlich rational reagiert, kühl und seine Prioritäten genau kennt, oder dabei ein Antagonist zu sein. Und es wäre mal schön, so eine Variante von einem Nicht-Vulkanier zu haben. Mal ein Gedankenbeispiel zu einer möglichen Forschungsmission mit Petit als Hauptcharakter:
"Good Vibrations"
Die Explorer trifft auf einen Spalt im Raum, der zu einer Konkavität führt, zu einem kleinen Taschenuniversum, das sich nicht nur optisch, sondern auch physikalisch ziemlich von unserem unterscheidet (ich denke hier an Xen). Man macht keine Lebensformen in dem Sinne aus, entdeckt aber Hinweise auf eine Art intelligenz; Vibrationen, die einem gewissen Muster folgen, und eine Art Kommunikation sein könnten, oder auch nicht. Um es genau zu wissen, müsste man hineinfliegen. Problem: Der Spalt taucht nur alle X-Jahre auf und beginnt sich bereits wider zu schließen. Die Zeit ist also knapp. Petit drängt auf eine Forschungsmission per Shuttle, auch wenn der Übergang gefährlich ist. Eine kleine Mannschauft aus ihr, Oestrow, Van Valve, Connelly als Copilot und Sarris (immer da, wo der Captain ist), bricht auf, doch der Übergang ist sogar noch turbulenter als gedacht, und Connelly wird schwer verwundet. Vielleicht stößt er sich den Kopf, vielleicht explodiert ihm auch eine Konsole ins Gesicht. Was auch immer.
Sein Zustand ist kritisch, er ist ohne Bewusstsein, und er muss sofort zurück auf die Krankenstation. Jede Verzögerung könnte Folgeschäden haben. Alle erwarten, dass sie umkehren, aber nein, Petit, die nun die Ranghöchste ist, besteht darauf, zu bleiben. Sie haben nur diese eine Chance, und jeder, der sich gemeldet hat, an Bord zu gehen, kannte das Risiko, auch Connelly. Diese Entscheidungen könnte zu diversen Spannungen führen, besonders zwischen ihr und der emotionalen Sarris (ich denke hier an TOS - Notlandung auf Galileo 7) aber Petit bleibt stur und steigt mit Oestrow in Raumanzügen aus, um die Mission durchzuziehen.
Tatsächlich finden sie heraus, dass die schwebenden Plattformen (wieder habe ich Xen vor Augen), so eine Art Neuralnetz bilden, praktisch wie von einem einzigen, großen Hirn, und, dass sich sowohl hinter ihren Vibrationen, als auch hinter ihrem Leuchten eine ARt Muster und System verbirgt, aber ob eine Intelligenz dahintersteckt, ist noch immer nicht sicher. Oestrow und Petit tüfteln unter Zeitdruck eine Möglichkeit aus, ihre Theorie zu testen, und bringen einige der Plattformen selber zum vibrieren - und eine Reaktion erhalten, die immer verspielter wird. Ich bin großer Fan der Kontakt-Szene aus "Unheimliche Begegnung der dritten Art" (
https://www.youtube.com/watch?v=H4Kgzn3tDQU), und ich glaube, dass so etwas ein spektakuläres visuelles Bild für Explorer abgeben könnte, wenn man neben Tönen oder Vibrationen noch Farben und Leuchteffekte dazu nimmt. Petit und Oestrow könnten hier inmitten auf einer großen Plattform stehen, und um sie herum beginnt mit zunehmender Kommunikation ein richtiges Effektgewitter durch die anderen Plattformen zu leuchten, das dann auch ihre Flucht aus der Konkavität begleitet. Das könnte beides einfangen: Awe und Spannung (der Riss schließt sich, man muss sich beeilen, und Petit kann sich nur schwer losreißen. Kann ich mir gut vorstellen, wenn Oestrow an ihrem Raumanzug zupft: "Wir müssen los!" "Geben sie mir noch eine Minute!" "Wir haben keine Minute mehr!", und er sie dann praktisch mit sich ziehen muss, damit sie nach wenigen Schritten von selbst anfängt zu rennen. Dann das übliche Rennen gegen die Zeit.
Am Ende hätte man dann jede Menge Daten. Keine richtige Kommunikation im Sinne von "Hallo", sondern eher ein... ein Gegenseitiges Zur Kenntnis nehmen, ein Beweis, dass man hier auf eine Intelligenz(?) getroffen ist, die sich so von dem unterscheidet, was man kennt, dass nur Fragen und Wunder und der Wunsch nach mehr zurückbleiben, in der Hoffnung, dass man bei der nächsten Öffnung des Risses weiter ist.
Ich fände es auch gut, wenn Petits Entscheidungen Konsequenzen für Connelly hätten, dass er beispielweise so spät in den OP gekommen ist, dass Folgeschäden zurückbleiben. Beispielsweise, dass er von nun an hinkt, oder am Stock geht, oder einen Arm nicht mehr benutzen kann (oder phlegmatisch spricht *hust*). Ich fände es nicht schlecht, wenn sich Petit am Ende zu erklären versucht, und Connelly ihre Entscheidung sogar versteht (was auf andere in der Crew nicht zutreffen muss). Dass sie eben in erster Linie Wissenschaftlerin sind, sie eine harte Entscheidung getroffen hat, von der sie überzeugt war, und dass... da Kommandomaterial sein könnte, das man fördern sollte.
Auf die Art könnte sie dann auch in zukünftigen Geschichten stärker eingebunden sein, wenn sie direkt unter Connellys und BIshops Fittische gerät. UND es wäre das Potential für Konflikt vorhanden, denn Saris und einige andere reagieren vielleicht nicht allzugut auf sie. Da könnte man einen ganzen Charakter-Arc draus machen.
Also ich würde sie distanziert lassen. Lockere Charaktere hast du in der Crew schon viele.
