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4. FF Contest – VGer – ghul'tara

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Star:
Ja, aber wo wurde das denn schon richtig genutzt? Anfangs kam Dax tatsächlich so rüber, als sei sie durch die vielen gelebten Leben erwartungsgemäß "weise" und ausgeglichen, allerdings war der Charakter da auch noch etwas... langweilig, weil von einer Vulkanierin sooo sehr nicht zu unterscheiden.
Richtig gefallen hat sie mir erst, wie sie frech und quirlig wurde, aber das ging ein wenig auf Kosten der öh, Weisheit und wenn dann der Symbiont angesprochen wurde, artete das für meinen Geschmack zuoft in ein merkwürdiges "ich war mal dies und jenes"-Erzählungen aus, die aber keinen richtigen Mehrwert brachten.
Vielleicht wäre es besser gewesen, den Dax-Symbionten sehr jung zu machen, sodass es vor Jadzia nur einen Wirt gegeben hätte (Curzon).
Aber ist sicher Geschmackssache.

VGer:
Danke Euch beiden fürs Lesen, für die Komplimente und auch für die wirklich wertvollen Kommentare! :)


--- Zitat von: Star am 27.02.16, 11:50 ---Am besten hat mir an dieser Geschichte dein Kopfcanon gefallen, V'Ger.

--- Ende Zitat ---

Du hast keine Ahnung, wie sehr ich mich über dieses Kompliment freue! :lieb Worldbuilding (im weiteren Sinne) macht mir riesig viel Spaß, und es ist schön wenn diese vielen kleinen, scheinbar irrelevanten Details, über die man ja sehr leicht einfach hinweglesen kann, auffallen und gefallen! :)


--- Zitat von: Star am 27.02.16, 11:50 ---Es stimmt schon, über Jadzia selbst haben wir in sieben Jahren so gut wie gar nichts herausgefunden - deutlich weniger als über Ezri. :( Sagte sie nicht in einer Episode, dass sie vor der Vereinigung ein ziemliches Mauerblümchen war und außer "lernen" wenig gemacht hat?

--- Ende Zitat ---

Ja. Dass sie ein "schüchterner Streber" war ist canonisch, ebenso die Existenz einer Schwester. Alles andere wurde zugunsten von Curzon – nichtmal der anderen Dax-Wirte, sondern nur von Siskos "Old Man" – leider völlig vernachlässigt.


--- Zitat von: Max am 26.02.16, 20:55 ---Interessant finde ich, wie stark an das Empfinden von Pflicht und Heldentum appelliert wird. Ich merke dabei, wie wenig ich über die Trill weiß: Auf mich wirkt ihre Gesellschaft von der Vereinigung mal abgesehen eigentlich recht, nun, "menschenartig". Welche Bedeutung da Pflicht und Heldenpathos haben, weiß ich gar nicht.

--- Ende Zitat ---

In einer der ersten und einzigen großen Trill/Jadzia-zentrischen Folgen (in der ersten Staffel DS9, Jadzia steht für ein Verbrechen Curzons vor Gericht) habe ich den Eindruck gewonnen, dass die Verantwortung für den Symbionten ein ganz zentraler Punkt für die Trill-Gesellschaft ist. Davon bin ich ausgegangen, als ich meine Idee entwickelt habe, ebenso von dem im Talmud verankerten Spruch "Wer ein Leben rettet, der rettet die ganze Welt", sowie von der grundsätzlichen Persönlichkeitsstruktur eines vorbildlichen Sternenflottenangehörigen der sein Leben dem Dienst an der Gesellschaft verschrieben hat (u.a. "the needs of the many ..."). Diesen Appell an Ezris Pflichtbewusstsein empfinde ich deshalb nicht unbedingt als "Heldenpathos" im klingonisch-dramatischen Stil, sondern eigentlich als sehr "menschenartig".


--- Zitat von: Star am 27.02.16, 11:50 ---Diese ganze Symbiose-Sache gehört zu den wenigen Dingen Star Treks, wo ich, hm, eher mit den Schultern zucke. Ich hatte auch immer den Eindruck, dass die Autoren selbst nicht so ganz wussten, was sie damit machen sollten. :/

--- Ende Zitat ---

Ich liebe das Konzept der Symbiose zwar, aber ich kann verstehen oder zumindest nachvollziehen was Du meinst. Ich werde den Verdacht nicht los, dass irgendjemand zu Beginn der Serie einen brauchbaren Background für Jadzia und die Trills erarbeitet hat, was dann aufgrund von so vielen anderen Handlungen und Charakteren irgendwie in Vergessenheit geraten ist, und als dann Ezri zum Thema wurde, hat irgendjemand anders das irgendwie zusammengestöpselt und darauf aufgebaut und besonders konsequent war's halt nicht. Bestes Beispiel: das große Dax/Kahn-Wiedervereinigungs-Drama, doch als Ezri hat ganz offensichtlich Worf mehr Schwierigkeiten mit ihrer Situation klarzukommen und als sie miteinander schlafen ist die Reaktion eher so "Hoppla. Wird nicht wieder vorkommen." als "*?#@%§/!!! Ich habe gegen das größte Tabu überhaupt verstoßen." (wie Jadzia damals, obwohl sie mit Lenara nur rumgeknutscht hat, wenn man meinen diesbezüglichen Kopfcanon außer Acht lässt) – und davon einmal abgesehen hat niemand ein Problem damit, dass Ezri weiter auf derselben Station mit denselben Leuten arbeitet, das klang zuvor nämlich noch anders ... wie auch immer. Grmpf. Ich versuche eben, das Beste daraus zu machen, weil mich die Trills im Allgemeinen und die Dax im Besonderen eben faszinieren. :)


--- Zitat von: Max am 26.02.16, 20:55 ---Mir persönlich fehlt allerdings auch eine äußere Handlung. Das kurze Format und die eindeutig gelungene Einbindung des Wettbewerbthemas geben Dir mit der Charakterstudie Recht, aber ich kann halt nicht wirklich raus aus meiner Haut ;) :))

--- Ende Zitat ---

Es ist eben charakteristisch für eine Missing Scene, dass der Canon die äußere Handlung vorgibt – in diesem Fall alles zwischen Dukats Angriff auf Jadzia und Ezris unvermitteltem Auftauchen vor Siskos Tür auf der Erde. Das nachzuerzählen hielt ich nicht für notwendig, diese Episoden sprechen eh für sich. Ich habe zwar versucht, diese Handlung weiter zu vertiefen und zu ergänzen (z.B. durch die Gespräche zwischen Dr. Díaz und Ezri an Bord der Destiny), was für mich jedoch zentral war, war eben die Charakterstudie, und die innere Handlung mit der Entwicklung von Dax als passivem Opfer zu einem aktiven Start in ein neues Leben. In meinen Augen ist das auch ein Abenteuer, im übertragenen Sinne – da noch eine zusätzliche "Handlung" (einen bösen symbiontenklauenden Doktor oder sowas?) dazu zu dichten einfach nur weil so halt, das hätte den Charakter und die Relevanz des Ganzen deutlich entwertet finde ich. Dass das nicht jedem gefällt ... nun ja, das muss es auch nicht. ;)


--- Zitat von: Max am 26.02.16, 20:55 ---Also sozusagen einen gedanklichen Extrapluspunkt bekommst Du für den dritten Satz! Ich bin immer sowas von glücklich, wenn ich irgendwo lese (oder höre), dass etwas Sinn (oder keinen Sinn) ergibt! So gehört sich das! Dieses ewige neumodische "macht Sinn" schmerzt mich immer.

--- Ende Zitat ---

Ich bin wirklich kein Der-Dativ-ist-dem-Genitiv-sein-Tod-Grammar-Nazi, aaaber ... ;) Deutsch ist nicht meine dominante Sprache, und gerade deswegen bin ich hypersensibel geworden für solche Interferenzen wie "ergibt Sinn / makes sense" – das muss sein, damit dem Babelfisch nicht schwindelig wird. Wenn's dafür Extrapluspunkte gibt, umso besser! :D


--- Zitat von: Max am 26.02.16, 20:55 ---PS: Wie ist denn Deine Meinung über Natalie Portman?

--- Ende Zitat ---

Durchaus positiv. ;)

Max:

--- Zitat von: Star am 27.02.16, 13:01 ---Ja, aber wo wurde das denn schon richtig genutzt? Anfangs kam Dax tatsächlich so rüber, als sei sie durch die vielen gelebten Leben erwartungsgemäß "weise" und ausgeglichen, allerdings war der Charakter da auch noch etwas... langweilig, weil von einer Vulkanierin sooo sehr nicht zu unterscheiden.
Richtig gefallen hat sie mir erst, wie sie frech und quirlig wurde, aber das ging ein wenig auf Kosten der öh, Weisheit und wenn dann der Symbiont angesprochen wurde, artete das für meinen Geschmack zuoft in ein merkwürdiges "ich war mal dies und jenes"-Erzählungen aus, die aber keinen richtigen Mehrwert brachten.

--- Ende Zitat ---
Ah, okay, ich verstehe. Tja, die Umsetzung steht natürlich auf einem anderen Blatt.
An die frühe Dax erinnere ich mich nicht so gut, weil die ersten Folgen von DS9 glaube ich in meiner Erinnerung besonders langweilig waren. An der späteren Dax hat mich diese freche Art eher genervt, weil ich sie aufgesetzt und störend fand.
An sich ist das Konzept aber schon interessant und ich empfände es auch als lohnend für Geschichten, zu beleuchten, wie genau Trill auf ihre früheren "Identitäten" zurückgreifen können, ohne schizophren zu werden ;)




--- Zitat von: VGer am 27.02.16, 23:51 ---In einer der ersten und einzigen großen Trill/Jadzia-zentrischen Folgen (in der ersten Staffel DS9, Jadzia steht für ein Verbrechen Curzons vor Gericht) habe ich den Eindruck gewonnen, dass die Verantwortung für den Symbionten ein ganz zentraler Punkt für die Trill-Gesellschaft ist. Davon bin ich ausgegangen, als ich meine Idee entwickelt habe, ebenso von dem im Talmud verankerten Spruch "Wer ein Leben rettet, der rettet die ganze Welt", sowie von der grundsätzlichen Persönlichkeitsstruktur eines vorbildlichen Sternenflottenangehörigen der sein Leben dem Dienst an der Gesellschaft verschrieben hat (u.a. "the needs of the many ..."). Diesen Appell an Ezris Pflichtbewusstsein empfinde ich deshalb nicht unbedingt als "Heldenpathos" im klingonisch-dramatischen Stil, sondern eigentlich als sehr "menschenartig".

--- Ende Zitat ---
Danke für die Erläuterungen :)
Nun, da bist Du in Bezug auf das DS9- und Trill-Wissen mir klar überlegen :)


--- Zitat von: VGer am 27.02.16, 23:51 ---Es ist eben charakteristisch für eine Missing Scene, dass der Canon die äußere Handlung vorgibt – in diesem Fall alles zwischen Dukats Angriff auf Jadzia und Ezris unvermitteltem Auftauchen vor Siskos Tür auf der Erde. Das nachzuerzählen hielt ich nicht für notwendig, diese Episoden sprechen eh für sich. Ich habe zwar versucht, diese Handlung weiter zu vertiefen und zu ergänzen (z.B. durch die Gespräche zwischen Dr. Díaz und Ezri an Bord der Destiny), was für mich jedoch zentral war, war eben die Charakterstudie, und die innere Handlung mit der Entwicklung von Dax als passivem Opfer zu einem aktiven Start in ein neues Leben. In meinen Augen ist das auch ein Abenteuer, im übertragenen Sinne – da noch eine zusätzliche "Handlung" (einen bösen symbiontenklauenden Doktor oder sowas?) dazu zu dichten einfach nur weil so halt, das hätte den Charakter und die Relevanz des Ganzen deutlich entwertet finde ich. Dass das nicht jedem gefällt ... nun ja, das muss es auch nicht. ;)

--- Ende Zitat ---
Och, ich teile die Einschätzung schon, dass es hier nicht möglich gewesen wäre, Ezris Vereinigung noch mit einer sinnvollen Handlung zu versehen. Das ist ja auch kein Problem :)
(Eventuell könnte sich hier aber auch ein Nachteil der canon-Charaktere für Geschichten, denn bei einer anderen Figur hätte man vielleicht die Möglichkeit gehabt, nicht nur eine Lücke zu füllen, sondern auch darüber hinaus noch eine Geschichte zu erzählen).


--- Zitat von: VGer am 27.02.16, 23:51 ---
--- Zitat von: Max am 26.02.16, 20:55 ---PS: Wie ist denn Deine Meinung über Natalie Portman?

--- Ende Zitat ---

Durchaus positiv. ;)

--- Ende Zitat ---
:)
Aber peinlicher Weise muss ich gestehen, dass ich gar nicht wirklich viele Filme von ihr kenne. Aber sie hat bei mir trotzdem einen bleibenden Eindruck hinterlassen ;) :)

Alexander_Maclean:
Ich finde es wirklich klasse wie du Ezris Verwirrung hier einfängst. Ich finde es vor allen interessant wie du sie spekulieren lässt was passiert ist. als geneigter Leser kennt man zwar die Wahrheit, das schmälert aber nicht die Übelegungen.

ein schöner einblick in die Trillwelt.

VGer:

--- Zitat von: Alexander_Maclean am 29.02.16, 14:48 ---Ich finde es wirklich klasse wie du Ezris Verwirrung hier einfängst. Ich finde es vor allen interessant wie du sie spekulieren lässt was passiert ist. als geneigter Leser kennt man zwar die Wahrheit, das schmälert aber nicht die Übelegungen.

--- Ende Zitat ---

Vielen Dank für Deinen Kommentar, Alex! :)

Ich habe lange mit mir gehadert, ob diese Geschichte überhaupt wirken kann, eben weil man schon weiß was passiert ist. Aber inzwischen mag ich es, dass der Lesende mehr weiß als Ezri ... ;)


--- Zitat von: Max am 28.02.16, 14:54 ---An die frühe Dax erinnere ich mich nicht so gut, weil die ersten Folgen von DS9 glaube ich in meiner Erinnerung besonders langweilig waren. An der späteren Dax hat mich diese freche Art eher genervt, weil ich sie aufgesetzt und störend fand.

--- Ende Zitat ---

Gerade das mochte ich an Dax so gerne ... dass sie beides sein konnte: übermütig und klug. Es mag irritieren, aber gerade das machte sie für mich sehr greifbar und realistisch – und ich finde, dass sie diese Balance zwischen ihrer professionellen und ihrer privaten Persona sehr gut getroffen hat. Das ist ja ein strapaziertes Klischee, das Weisheit immer superseriös und steif verpackt sein muss, wie z.B. bei den Vulkaniern.


--- Zitat von: Max am 28.02.16, 14:54 ---An sich ist das Konzept aber schon interessant und ich empfände es auch als lohnend für Geschichten, zu beleuchten, wie genau Trill auf ihre früheren "Identitäten" zurückgreifen können, ohne schizophren zu werden ;)

--- Ende Zitat ---

Oh ja!


--- Zitat von: Max am 28.02.16, 14:54 ---
--- Zitat von: VGer am 27.02.16, 23:51 ---Es ist eben charakteristisch für eine Missing Scene, dass der Canon die äußere Handlung vorgibt – in diesem Fall alles zwischen Dukats Angriff auf Jadzia und Ezris unvermitteltem Auftauchen vor Siskos Tür auf der Erde. Das nachzuerzählen hielt ich nicht für notwendig, diese Episoden sprechen eh für sich. Ich habe zwar versucht, diese Handlung weiter zu vertiefen und zu ergänzen (z.B. durch die Gespräche zwischen Dr. Díaz und Ezri an Bord der Destiny), was für mich jedoch zentral war, war eben die Charakterstudie, und die innere Handlung mit der Entwicklung von Dax als passivem Opfer zu einem aktiven Start in ein neues Leben. In meinen Augen ist das auch ein Abenteuer, im übertragenen Sinne – da noch eine zusätzliche "Handlung" (einen bösen symbiontenklauenden Doktor oder sowas?) dazu zu dichten einfach nur weil so halt, das hätte den Charakter und die Relevanz des Ganzen deutlich entwertet finde ich. Dass das nicht jedem gefällt ... nun ja, das muss es auch nicht. ;)

--- Ende Zitat ---
Och, ich teile die Einschätzung schon, dass es hier nicht möglich gewesen wäre, Ezris Vereinigung noch mit einer sinnvollen Handlung zu versehen. Das ist ja auch kein Problem :)
(Eventuell könnte sich hier aber auch ein Nachteil der canon-Charaktere für Geschichten, denn bei einer anderen Figur hätte man vielleicht die Möglichkeit gehabt, nicht nur eine Lücke zu füllen, sondern auch darüber hinaus noch eine Geschichte zu erzählen).

--- Ende Zitat ---

Damit wären wir wieder bei dem Thema aus dem anderen Thread: ob das Konzept oder die Figuren zuerst kommen. Ich sehe darin nicht unbedingt einen Vor- oder Nachteil, sondern eher einen Charakterzug. Unterschiedliche Charaktere bieten sich für unterschiedliche Arten des Erzählens an. Diese hat eben an genau dieser Stelle für Ezri gepasst ...


--- Zitat von: Max am 28.02.16, 14:54 ---Aber peinlicher Weise muss ich gestehen, dass ich gar nicht wirklich viele Filme von ihr kenne. Aber sie hat bei mir trotzdem einen bleibenden Eindruck hinterlassen ;) :)

--- Ende Zitat ---

Ja, also, äääh ... bei mir waren es auch nicht unbedingt ihre Filme, die einen bleibenden Eindruck hinterlassen haben ;) ... als Star Wars Episode I rauskam fand ich Science Fiction noch richtig blöd, aber Natalie Portman hat trotzdem mehr Eindruck bei mir hinterlassen als der Schwarm meiner Generation (Leonadro DiCaprio in "Titanic") ;) :P

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