@Star:
Nun, nachdem ich eine Nacht darüber geschlafen habe und immer noch zu meiner Neufassung stehe (das will schon etwas heißen ^^), muss ich noch mal meinen Ketchup öffentlich dazu geben und versuche, ihn möglichst spoilerarm zu halten.
In der Hoffnung auf weiteres Feedback verspreche ich sogar aufrichtig, die Katzenfutterproduktion einzustellen (vorerst :bose1).
Rene, ich habe den Eindruck, dass dein Genörgel weniger von Lairis\' tatsächlichem Verhalten in der Geschichte herrührt, als von meiner eigenen Inkonsequenz hier in diesem Thread

: Erst sage ich, Lairis wird den Frieden nicht aufs Spiel - und nun hätte sie am liebsten ihr ganzes Waffenarsenal an den Klingonen ausprobiert, wenn Jerad sie nicht in letzter Minute davon abgehalten hätte. Öhhhm ...:bahn
Voll verständlich, die Verwirrung

.
Als du zu der ersten Fassung meintest, Lairs wäre inkonsequent und hätte mal besser gezeigt, was die Defender so drauf hat, musste ich im ersten Moment gegenhalten (schließlich sollen die schlaflosen Nächte, die mir diese blöde Szene bereitet hat, nicht umsonst gewesen sein

).
Inzwischen ist mir klargeworden: Das Ganze war nicht 100 pro durchdacht - bzw. ich hab mich zu sehr auf die politische Lage und die Sternenflottenprinzipien fixert und dabei meine Charaktere vergessen.
Stunden später, nach einem Bier mit meiner Mutter im garten und intensiver metaphysischer Zwiesprache mit Captain Lairis

, bin ich zu einer ganz anderen - völlig gegenteiligen - Lösung gekommen. Einer Lösung, bei der sich Lairis verhalten darf wie Lairis und die Behauptung, dass Jerad mit ihrer ruhigen Art ihre perfekte Ergänzung sei, mal endlich in die Tat umgesetzt wird.
Aus Lairis\' Sicht stellt sich die Klingonensitution folgendermaßen dar: Die haben
- eine zivile Raumstation überfallen
- wehrlose Zivilisten in Filetstreifen geschnitten,
- werfen Lairis Grenzverletzung vor (obwohl das Territorium genau genommen noch den Cardis gehört)
- behaupten, sie hätte dadurch den Waffenstillszand gebrochen
- unterstellen der Föderation, ihren Bird of Prey geklaut zu haben
- lassen nicht vernünftig mit sich reden und versuchen die Defender zu Klump zu schießen (selbst dann, als sie sich nicht wehrt!).
Ehrlich gesagt, würde ich als Captain an dieser Stelle auch davon ausgehen, dass der Waffenstillstand im Eimer ist. Zumal die Klingonen zu diesem Zeitpunkt eh ziemlich übel drauf sind und man sich auf ihr Ehrgefühl nicht (mehr) verlassen kann. Wie sagte Worf so schön in \"Way of the Warrior\"? Wenn die Klingonen zu ihren alten Gewohnheiten zurückkehren, wollen sie erobern und das Einzige, was in einem Krieg ehrenhaft ist, ist der Sieg.
Diese nette Erkenntnis dürfte zum Zeitpunkt von Defender 05 quer durch die Ränge der Sternenflotte gesickert und auch zu Lairis durchgedrungen sein.
Ein Rückzug kommt - zumindest in der Anfangsphase des Gefechts - für Lairis nicht in Frage, dass das wäre das falscheste Signal, das man den Klingonen in dem Moment senden kann.
1. Affront! Schließlich haben die Klingonen von der Defender die Kapitulation gefordert - da werden sie sich kaum mit einem Rückzug abspeisen lassen. Im Gegenteil: eine \"feige Flucht\" der Defender könnten sie sogar zum Anlass nehmen, die Föderation anzugreifen, wil sie sich beleidigt fühlen.
2. \"Hurra, drei Treffer und sie hauen ab! Blöde Feds - leichte Beute.\" (von wegen alten Gewohnheiten, Erobern und so weiter).
Was bleibt Lairis also übrig? Sie wehrt sich, um sich wenigstens Respekt zu verschaffen und den Klingonen zu zeigen, dass man sich mit der Sternenflotte im Zweifelsfall nicht anlegt.
Natürlich besteht dabei eine gewisse Gefahr, dass die Defender den Kampf verliert und letztendlich doch zu Klump geschossen wird. So ein Mist aber auch.
Ich sehe hier ein Dilemma, aus dem man nur mit einer sehr unkonventionellen Lösung rauskommt.
Die zündende Idee hat nun (zum ersten mal in 5 Episoden) Jerad und nicht Lairis. Was IMO längst übrfällig war. Denn erstens ist Lairis nicht Supergirl und zweitens sollte ich auch zeigen, dass Jerad jetzt nach seiner Vereinigung deutlich mehr drauf hat als vorher. Wenn er mit seiner jahrhundertelangen Erfahrung nicht manchmal auch seinem Captain überlegen wäre oder den größeren Weitblick hätte, müsste er schleunigst nach Trill zurückfliegen und seinen Symbionten reklamieren

.
Das sieht schließlich auch Lairis ein, indem sie auf ihn hört und sich von der Palme runterholen lässt

.
Dann aber sofort Lairis bashen und am liebsten vom Captain Sessel kicken wollen und Jerad reinsetzen, finde ich persönlich ein bisschen ... fannisch-radikal oder zumindest voreilig.
Denn er werden auch Situationen kommen, in denen Lairis mit ihrer kämpferisch Art weiter kommt und Jerad wenig ausrichten könnte.
Klar, soweit? Acht)
Falls es immer noch Löcher in meiner Logik geben sollte, lasse ich mich gern korrigieren. Ebenso bei Passagen, wo meine Charaktere nicht entsprechend ihres eigenen Charakters handeln. Ich lasse mir auch meinen Schreibstil um die Ohren hauen, meine Umgangssprache, meine blöden Witze an unpassenden Stellen, meine abstruse Häufung von Zufällen, virtuellen Realitäten oder Hunde-/Katzenhaaren, die man nicht aus der Uniform rauskriegt ...
Nehme ich alles nicht krumm - im Gegenteil! Aus Kritik lernt man ja auch und deine Kritik war in weiten Teilen sehr hilfreich und wertvoll. Sonst hätte ich das vorletzte Kapitel nicht umgeschrieben, was bitternötig war.
Aber ich bitte darum, dass man mir doch gewisse geistige Mindestvoraussetzungen zutraut, um den Plot sowie die Entwicklung der Charaktere in eine vernünftige Richtung laufen zu lassen. Möglicherweise ist es eine Richtung, die nicht jedem gefällt - aber Tel Aviv oder Sela Wie oder whatever

. Damit muss ich dann auch leben.
Liebe Grüße, Adriana.
Nachtrag:
So bei Licht betrachtet, finde ich die Tatsache, dass Lairis sich wortwörtlich als Geisel anbietet, auch nicht mehr so glücklich. Zumals damit die Parallelen zu der Conteststory \"Eine für alle\" zu offensichtlich sind und der Leser auf die dumme Idee kommen könnte, die gute hätte eine Art Jesus-Märtyrer-Selbstmordattentäter-Komplex

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Damit ihr nicht wieder die gesamte Episode runterladen oder gar ausdrucken müsst: Ich habe auf Seite 78 folgende Passage
„Interessanter Vorschlag, Lairis!“ meldete sich Ko’tagh zu Wort. „Sie möchten uns also den Beweis persönlich überbringen und sich nebenbei als ... Pfand anbieten?“
Lairis nickte. „Sie dürfen die beiden Toten selbst untersuchen – falls Sie denken, wir hätten das Ergebnis gefälscht – und bis Ihre Mediziner zu einem Ergebnis gelangt sind, spiele ich Ihre ... Gefangene, Geisel ... wie immer Sie das nennen wollen.“
„Sie lassen sich freiwillig gefangen nehmen?“ vergewisserte sich der Klingone und brummte abfällig. „Ich bin kein Feigling, der es nötig hat, Geiseln zu nehmen!“
„Dann übergebe ich Ihnen die Toten und Sie schicken mich postwendend zurück.“
durch diese ersetzt:
„Interessanter Vorschlag, Lairis!“ meldete sich Ko’tagh zu Wort. „Sie möchten uns also den Beweis persönlich überbringen und sich nebenbei als ... Pfand anbieten?“
Lairis nickte. „Ihre Mediziner bekommen die Gelegenheit, die beiden Toten selbst zu untersu-chen – falls Sie denken, wir hätten das Ergebnis gefälscht. Mich bekommen Sie als Zugabe – damit Sie sehen, wie ernst es mir ist, unsere Differenzen beizulegen und die Sache wie ver-nunftbegabte Wesen zu regeln. Mein Schiff ist schwer beschädigt und manövrierunfähig. Ich lasse es äußerst ungern allein – aber ich gehe davon aus, dass Sie mit niemand Geringerem als dem Captain reden wollen.“
„Wer sagt, dass ich mit Ihnen reden will?“ brummte Ko’tagh.
„Ich werde Ihnen einfach so lange auf die Nerven gehen, bis Sie es tun.“
„Hm, Sie haben wirklich Mut“, gestand der Klingone widerwillig ein. Dann sah er ihr prüfend in die Augen. „Können Sie mir garantieren, dass Sie keinen Sprengstoff, Viren oder ähnliche Überraschung im Gepäck mitbringen?“
„Können Sie mir garantieren, dass Sie mich nicht unterwegs abschießen?“
Ko’tagh zog die Lippen hoch. „Nein, das kann ich nicht.“
Noch eine kleine Änderung auf Seite 76, damit Jerad nicht so unverschämt wegkommt:
„Jetzt reicht’s aber“, entfuhr es Lairis. „Prescott, Wilbury – Phaserkreuzfeuer!“
„Bei allem Respekt – das würde ich nicht empfehlen!“ rief Jerad.
Prescotts Hand zuckte zurück, dann Wilburys.
„Was soll das, Jerad?“ Sichtlich verärgert, wandte sich Lairis zu ihrem Ersten Offizier um. „Du siehst doch, dass die Klingonen nicht mit sich reden lassen. Ich fürchte, das war’s mit dem Waf-fenstillstand. Sie wollen einen guten Kampf? Den können sie haben.“
Nun hoffe ich, dass alle damit glücklich sind und ich nicht heute Abend Version 5 hochladen muss

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