Original von Max
Um dem Thema der später noch einmal auftauchenden Fremdartigkeit vorzugreifen... Eine Möglichkeit, die Befremdlichkeit der Figur wirklich ins Feld zu führen und den Leser damit umgehen zu lassen, wäre auch so möglich: Statt eine Nähe zu einer außerirdischen Figur vom Leser einzufordern, könnte man diese Nähe über eine andere Figur, die die Nähe schon aufweist (z.B., weil diese Figur ein Mensch ist), sich entwickeln lassen, indem die Figur die Distanz abbauen muss und der Leser ihn dabei begleitet.
Der alte Großmuttertrick also - ist natürlich die einfachste Methode...
Und wurde schon oft erfolgreich von diversen Autoren angewandt.
Die Methode den Leser in den Außerirdischen zu versetzen ist einerseits natürlich schwieriger - andererseits: Wenn es klappt ist das Erlebnis intensiver IMO, da ich hier den Leser mit den Intentionen und Gedankengängen der Figur vertraut machen kann.
Eine Form, die ich beim Schreiben meist bevorzuge...
Original von Max
Aber zum Beispiel durch Formen der Kommunikation kann sich eine ganz andere Vermittlung und eine ganz andere Mentalität entwickelt haben, selbst wenn sich diese Wesen und Menschen äußerlich ähneln sollten - und damit meine ich eben nicht, dass menschliche Eigenschaften einfach übersteigert werden, sondern, dass es Mechansimen gibt, die wir als solche vielleicht gar nicht erkennen und zumindest nicht richtig verstehen können.
Das halte ich sogar für sehr viel wahrscheinlicher.
Stört aber möglicherweise den Erzählfluss einer eher actionlastigen Geschichte...
Für Stories, die eher auf Tiefe setzen, ist das aber sicher ein Punkt, der beleuchtet werden sollte ( wenn es da denn unbedingt immer Humanoide sein müssen )
Original von Max
Das aber wäre auch wirklich mal wünschenswert. Das Fremde erst einmal verstehen zu müssen, ist doch ein großer Reiz der Science Fiction,
Da denke ich - bezogen auf Trek - dass dies sehr gut mit Erstkontaktvölkern möglich ist.
Jedoch zu sagen: Wir verstehen Andorianer oder Tellariten \"grundsätzlich\" nicht, würde vermutlich schwerer, da man die schon einige Jahrhunderte ( 2381 ) kennt. ( Natürlich nicht alles, aber es dürfte doch mittlerweile vieles geben, das man als Mensch ganz allgemein über diese Rassen weiß... ( und de auch von den Menschen - so dass sie mit Menschen möglicherweise anders umgehen, als mit ihresgleichen... )
Original von Max
wobei gerade Star Trek ja für sich in Anspruch nimmt, daraus ein Klima der Verständigung und Toleranz zu schaffen, zu erzählen. Ein Außerirdischer muss ja geradezu genau dieses Gefühl beim Leser - ein Mensch des 21. Jahrhunderts! - auslösen. Man muss ihn ja befremdlich finden, sonst hält man ihn quasi für einen Mensch.
Das ist dann so eine Sache. Einen Außerirdischen, der von Menschen des 24. Jahrhunderts als nicht befremdlich empfunden wird dem Leser als befremdlich zu beschreiben - um beim Thema Trek zu bleiben. ( Andorianer, Tellariten )
In eigenen Universen, oder Völkern, die neu auftauchen ist das einfacher.
Da ist der Standpunkt wichtig.
Sehe ich aus der Warte eines menschlichen Captains des 24.Jahrhunderts auf einen Andorianer, dann kann ich den Andorianer für ihn nicht so befremdlich beschreiben, wie ein Wesen, zu dem er einen Erstkontakt herstellt. ( oder als wenn ich den Andorianer aus seiner eigenen Warte dem Leser vorstelle )
Original von Max
Wie (und ob) man das nun für sich löst, gerade wenn man eine Sympathiebindung erreichen will, bleibt natürlich den Vorstellungen des Autors überlassen.
Und aus wessen Sicht die Story erzählt wird...
Interessant wird sicher auch die Akademiezeit zu beleuchten - zu diesem Zeitpunkt, gerade am Anfang, hatte Dheran eher wenig Kontakt zu Menschen - dem entsprechend befremdlich werden sie ihm erschienen sein - während er aktuell ( 2381 in ICICLE ) seit 24 Jahren regelmäßig mit Menschen Kontakt hatte.
Ich denke, dass er während dieser Zeit viel über Menschen erfahren hat.
Umgekehrt hatte Pasqualina eher wenig Kontakt zu Andorianern, so dass es nicht weiter verwunderte, dass sie einige Dinge ( warme Hände, empfindliche Antennen, Andorianer weinen nicht ) nicht wusste...
Also sollte man IMO - bezüglich Trek - auch mit bedenken, wie häufig die Kontakte mit einer bestimmten Rasse waren...