Original von Tolayon
Wenn man genau über alles nachdenkt, wäre die Föderation ohne die Menschen als übergeordnetes und vermittelndes Element wahrscheinlich gar nicht erst oder höchstens viel später gegründet worden.
Denn alle anderen von Anfang an beteiligten Völker - Andorianer, Vulkanier und Tellariten - hätten sich wohl zuerst in endlosen Diskussionen darüber gestritten, welcher Planet zum Zentrum ernannt und wie die gemeinsame Sternenflotte stukturiert werden soll.
So gesehen war es geradezu notwendig, dass die Menschen die Initiative ergriffen haben und sich in einer Art \"Basta\"-Politik den anderen Völkern quasi \"aufgedrängt\" hätten, sprich die Erde als Zentrum der Föderation zur Verfügung gestellt und ihre planetare Sternenflotte für alle Mitglieds-Welten geöffnet hätten.
Hmm, aber dass das geklappt hat... Worauf führt man das zurück? Auf die grundsätzliche Neutralität der Menschen? Denn für eine \"Basta\"-Politik wären die anderen Völker auch in Frage gekommen - ich kann mir nämlich zum Beispiel gut vorstellen, dass die Tellariten einfach mal vollendete Tatsachen schaffen wollen.
Ich habe so ein wenig das Problem, dass beide Teile nicht recht zusammenpassen wollen: Die Menschheit kann ihre Sonderrolle (so sie sie den innehält) ja nicht aufgrund der Widersprüchlichkeit ausführen, einerseits den ausgleichenden Moment als \"Moderatoren\" mitzubringen, andererseits aber gerade die Mittel zum Ausgleich übergeht und Entscheidungen trifft?
Ich kann mir eigentlich auch nicht vorstellen, dass die Föderation zustande gekommen wäre, wenn die Mitgliedsvölker wirklich so streitbare Genossen wären. Klar, in der (ENT-) Anfangszeit könnte es Schwierigkeiten gegeben haben und es wird immer \'Einzelkräfte\' mit höherem Reibungspotenzial geben - aber eine Dauerallianz aus Streithähnen?
Ich glaube, es ist wahrscheinlicher, dass die Erde als das Zentrum der Föderation (wenn es das überhaupt gibt) eher aus einem Entscheidungsfindungsprozess hervorgegangen ist, also, dass die Erde diesen Status nach einigen Unterredungen der Beteiligten erhalten hat und nicht, dass die Menschen ihren Planeten einfach so in diese Rolle erhoben haben.
Original von Tolayon
Die Sonderstellung der Menschheit wurde auch schön gerade am Schluss der heutigen \"Babylon 5\"-Folge auf Tele 5 herausgestrichen:
Die Menschen haben die Fähigkeit, Gemeinschaften gerade auch mit Nicht-Menschen zu bilden, während Außerirdische, die eine Station ähnlichen Ausmaßes gebaut hätten vermutlich gar nicht erst Fremde an Bord gelassen hätten.
Auch wenn Babylon 5 natürlich nicht im selben Universum spielt wie STAR TREK, wird an der dortigen Beschreibung der Menschen deutlich wie wichtig und unverzichtbar sie letzten Endes auch für die Föderation sind.
Hmm, also es ist sicher so, dass sich durch diese Sonderbefähigung des Menschen einiges, was wir so in ST an Dominanz sehen, erklären ließe und es ist ja auch wirklich sehr schmeichelnd, gibt einem ein gutes Gefühl, wenn die Menschheit wirklich eine so ideale Mischung wäre, um gleichzeitig ausgleichen und entscheiden zu können, aber es wäre doch auch ein wenig seltsam, wenn die anderen Föderationsvölker wirklich in ihren Extrem gefangen wären.